Im Allwetterzoo Münster wurde nach 30-monatiger Bauzeit am Abend die neue Meranti-Halle feierlich eingeweiht. In ihr werden über 15 exotische Tierarten leben – darunter Riesenotter, Faultiere, Ameisenbären, Schwarze Brüllaffen, Tigerpythons, Kröten und Frösche.
Hinter dem Landoisplatz ist – knapp ein Jahr später als geplant – die neue Tropenlandschaft entstanden, benannt nach dem in den asiatischen Tropen beheimateten Merantibaum. Blickfang und Besuchermagnet zugleich ist ein Höhenweg durch die 2.500 Quadratmeter große und 16 Meter hohe Halle. Von dort aus kann man unter dem großen Glaskuppeldach den Brüllaffen in die Augen schauen und die Faultiere in den Baumkronen beobachten. Auch gibt es einen Bereich, der spannende Einblicke unter Wasser gewährt. Die 11.000 Quadratmeter große Außenfläche bietet weiteren Platz für die Tiere, die teils auf der IUCN-Liste stehen, der Roten Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten der Weltnaturschutzunion.
Bereits im Februar wurde das Herzstück der Anlage, die Heizung, in Betrieb genommen. Auf sie ist Zoodirektorin Dr. Simone Schekah besonders stolz. Zum Einsatz kommen Geothermie und Wärmepumpen. Insgesamt gibt es 34 Bohrungen in bis zu 250 Meter Tiefe. Von dort aus wird über vier Kreise erwärmtes Wasser in über 13 Kilometer lange Schläuche verteilt und in die Anlage gebracht. Zusammen mit einer Warmwasserrückgewinnung, Wasseraufbereitung, Betonkernaktivierung und Solarstrom wird die Meranti-Halle mit nahezu Netto-Null Emissionen betrieben werden können.
„Ich denke, dass wir auf das, was wir hier geschaffen haben, wirklich stolz sein könnten“, sagte Schehka am Abend bei der offiziellen Eröffnung. Einige Tiere, beispielsweise die Tapire, Ameisenbären und die Brüllaffen sind bereits ins neue Heim eingezogen. In den nächsten Tagen folgen dann die weiteren tierischen Bewohner.
„Wir sind davon überzeugt, dass der Funke nur überspringen kann, wenn wir hier wirklich authentische Erlebnisse schaffen und man berührt und sensibilisiert nach Hause geht“, betont die Zoodirektorin, „und die Message und den Respekt vor der Natur mitnimmt.“ Schehka dankte allen Sponsoren, dem Zooteam und besonders den beiden Gesellschaftern, dem Zooverein und der Stadt Münster. Für das größte Bauprojekt in der Zoogeschichte waren ursprünglich 21,5 Millionen Euro veranschlagt, dieses Budget konnte allerdings nicht eingehalten werden. Für die genaue Ermittlung der Summe brauche man noch zwei oder drei Monate Zeit, so Schehka.
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