Viel Platz zum Fahren, gut abgeschirmt von Autos, Bussen und Lastwagen, keine störenden Bordsteinkanten – solch ein komfortables Radfahren ermöglichen Protected Bike Lanes. Diese geschützten Radfahrstreifen sind durch Poller, Blumenkübel, Betonelemente oder ähnliches vom motorisierten Verkehr getrennt, wodurch sich die Radfahrer deutlich sicherer fühlen. In den USA, Dänemark oder den Niederlanden werden Protected Bike Lanes bereits erfolgreich eingesetzt, während es in Deutschland bisher nur einzelne Teststrecken gibt.
Kathrin Vierhaus vom Fachbereich Bauingenieurwesen der FH Münster hat sich in ihrer Bachelorarbeit die hierzulande üblichen Radverkehrsführungen, wie den gemeinsam genutzten Rad-Gehweg, den straßenbegleitenden Radweg, den Schutzstreifen oder den Radfahrstreifen, näher angeschaut. Sie hat die jeweiligen Vor- und Nachteile überprüft und herausgearbeitet, welche Voraussetzungen erforderlich sind, damit ein geschützter Radfahrstreifen angelegt werden kann. Am Beispiel der Corrensstraße hat sie dann das Konzept für eine Protected Bike Lane entwickelt, denn „wenn man den PKW-Verkehr verringern und mehr Leute aufs Fahrrad locken möchte, muss man den Radfahrern mehr Sicherheit und mehr Platz geben“, so ihre Überzeugung.
„Der Querschnitt der Corrensstraße ist für das Verkehrsaufkommen deutlich überdimensioniert“, erklärt die Masterstudentin, „außerdem gibt es dort sehr viele Radfahrer, nicht zuletzt wegen der zahlreichen Hochschulinstitute.“ Daher sei die Straße ideal geeignet für eine Protected Bike Lane. Eine besondere Herausforderung ihres Konzeptes war die sichere Verkehrsführung an den Knotenpunkten und Bushaltestellen.
„Die Absolventin hat eine Arbeit abgegeben, die weit über den üblichen Ausführungen einer Bachelorarbeit liegt“, so Erstprüferin Prof. Dr.-Ing. Birgit Hartz. Auch Zweitgutachter Andreas Pott vom Münsterschen Amt für Mobilität und Tiefbau lobt das Werk der angehenden Bauingenieurin: „Kathrin Vierhaus hat sich nicht nur mit den nationalen Regelungen der Radverkehrsführungen in Deutschland beschäftigt, sondern auch internationale Forschungsberichte zum Thema Protected Bike Lane analysiert und in ihre Planungen mit einfließen lassen.“ Honoriert hat die FH Münster die hervorragende Arbeit mit dem Hochschulpreis, der jährlich während der Feierstunde „Ausgezeichnet.“ an die besten Bachelor- und Masterabsolventen der einzelnen Fachbereiche vergeben wird.
„Die Arbeit hat eine hohe Bedeutung für die Praxis. Nicht nur die Stadt Münster, sondern viele andere Kommunen mit hohem Radverkehrsaufkommen sind an der Umsetzung einer Protected Bike Lane stark interessiert“, so Hartz. Wer weiß, vielleicht könnte Münster sich durch die Realisierung geschützter Radfahrstreifen ja sogar den Titel als Fahrradhauptstadt zurückerobern.
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Erst sollte man den Radfahrern beibringen , wie man sich im Straßenverkehr bewegt. Es ist zum Beispiel keine Schande einmal die Hand beim abbiegen zu zeigen. Auch währe zu erwähnen das jeder Radfahrer zur eigenen Sicherheit einen Helm trägt und kein Handy.