Aus Anlass des heutigen, weltweiten Klimastreiks beteiligten sich mehr als 20.000 Menschen an der Demo in Münster, die laut Polizei damit die bisher größte Protestkundgebung in unserer Stadt war. Dem Aufruf von Fridays for Future waren diesmal nicht nur Schüler, sondern Bürger aller Altersgruppen gefolgt. Während des Aufzuges kam es in der Innenstadt zu teilweise erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen, die wartenden Autofahrer reagierten aber überwiegend mit Verständnis.
Schon vor Beginn des Protestes um 10:00 Uhr reichte der Platz auf dem Prinzipalmarkt nicht aus, die Teilnehmer standen auf der Rothenburg und dem Michaelisplatz, in der Ludgeri- und der Salzstraße. Es dauerte bis 11:30 Uhr bevor die letzte Gruppe den Prinzipalmarkt nach der Auftaktkundgebung verlassen konnte. Hinter den Polizisten und dem Riesenbanner mit den Lettern „Klimastreik – Wir streiken, bis Ihr handelt“ führten kleine Jungen und Mädchen in Warnwesten und an den Händen von Erwachsenen den zwei Kilometer langen Zug an.
Dabei verlief alles ganz friedlich, zwischendurch gab es immer wieder kurze Absprachen mit der Polizei und den Veranstaltern. Von der Salzstraße ging es über die Wolbecker Straße zum Hansaring. Der blieb auch danach für den Autoverkehr für den „Parking Day“ gesperrt, einer Demonstration für weniger Verkehr in dem Viertel mit dem geplanten Hafen-Center, die sich bis in den Abend hinzog und bei der sich viele alternative Initiativen der Stadt präsentierten (siehe dazu auch unsere Fotostrecke).
Die Kreuzung mit dem Albersloher Weg wurde kurz besetzt. Ein Sitzstreik. Dann bewegte sich der Zug durch den Eisenbahntunnel an der Hafenstraße und über den Ludgerikreisel weiter. „Hoch mit dem Klimaschutz, runter mit der Kohle!“, stimmen die Demonstranten immer wieder an. Rund 90 Minuten nach dem Start trafen sie zur Abschlusskundgebung wieder vor dem Rathaus ein.
Zur Demonstration waren diesmal nicht nur Schüler, sondern alle Bürger aufgerufen. Wer sich für eine bessere Klimapolitik starkmachen wollte, sollte mitkommen. „Gewerkschaften, Parteien, Kirchen und viele andere Initiativen sind mit dabei“, erzählte Steffen Lambrecht von Fridays for Future. „Unglaublich, die versammelte Zivilgesellschaft! Ich bin überwältigt“, meinte er mit Blick auf die vielen Menschen. Mit 10 000 Teilnehmern habe er gerechnet, „jetzt ist das wohl eine der größten Demos, die es je in Münster gegeben hat“.
Auch die Polizei äußerte sich zufrieden. „Die bislang größte Protestkundgebung in Münster hat ein friedliches und buntes Signal über die Grenzen von Münster hinaus geschickt“, resümierte Einsatzleiter Ralf Zickelkau direkt nach dem Aufzug. „Die Versammlungsteilnehmer waren zu jeder Zeit kooperativ und die Zusammenarbeit mit der Versammlungsleitung gestaltete sich vollkommen reibungslos.“ Auch die im Stau wartenden Autofahrer lobte der Polizeihauptkommissar: „Wir haben im Vorfeld auf mögliche Behinderungen hingewiesen, nicht jeder konnte jedoch auf notwendige Fahrten verzichten. Die vom Stau Betroffenen warteten mit viel Geduld und Verständnis.“
Noch mehr Fotos findet ihr in unserer Fotostrecke:
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