Aus Liebe verhalf Medea Jason zum Goldenen Vlies, verriet ihre Familie und ihr Land. Fern der Heimat lebt sie nun seit einigen Jahren gemeinsam mit Jason und ihren beiden Söhnen. Als Jason jedoch aus Machtstreben beschließt, die Tochter des Königs Kreon von Korinth zu heiraten, verstößt er Medea. Medea, nun ihrerseits verraten, ersinnt in ihrer Kränkung und ihrem Zorn einen dramatischen Racheplan: Sie will alles zerstören, was Jason lieb und teuer ist, – seine neue Braut, deren Vater und sogar die eigenen Kinder.
Euripides’ Mythos von Medea, die in ihrem Rachestreben zum Äußersten geht, inspirierte Thomas Noone zu einem intensiven Tanzabend: Er zeigt die stetig wechselnden Emotionen der Geliebten und Ungeliebten in ihrem Bestreben sich gegenseitig zu belügen und zu hintergehen. Dabei spiegelt die Choreografie sowohl die inneren als auch äußeren Konflikte der Protagonisten wider und spielt mit der Gegensätzlichkeit ihrer Stärken und Schwächen.
Thomas Noones Choreografien zeichnen sich durch eine dynamisch – athletische Bewegungssprache aus, die technisch versierte und physisch ausdrucksstarke Tänzer*innen erfordert. Indem Thomas Noone den Körper als Medium künstlerischen Ausdrucks nutzt, gelingt es ihm, den Zuschauer emotional zu berühren.
Thomas Noone zur Inszenierung:
»MEDEA ist meine zweite choreografische Auseinandersetzung mit der griechischen Mythologie. Die Geschichte ist zeitlos. Sie vereint die großen Themen Liebe, Eifersucht und abgründigen Hass bis hin zum Mord.
Der Tanzabend basiert auf Euripides‘ Titelheldin Medea, die in ihrem Rachestreben bis zum Äußersten geht. Eine erste Fassung entstand 2014 für meine eigene Kompanie und war eine Kooperation mit Mercat de les Flors in Barcelona. Für das TanzTheaterMünster habe ich die Choreografie nochmals überarbeitet, das Bewegungsmaterial komplexer gestaltet und Gruppensequenzen hinzugefügt, um der Geschichte eine größere Klarheit zu geben.
In MEDEA entwickelt sich die Geschichte rund um die sechs Protagonisten Medea, Jason, die beiden Kinder, König Kreon und dessen Tochter Glauke – die Gruppe ist jedoch ebenso wichtig: Sie übernimmt die Funktion des Chores, der in den Dramen der griechischen Antike die Handlung begleitet und das Geschehen kommentiert. Das Wechselspiel von unisono getanzten Gruppensequenzen mit Soli, Duetten, Trios und Quartetten macht den Abend zu einem intensiven Erlebnis. Die Choreografie wird von den inneren als auch äußeren Konflikten der Protagonisten bestimmt und spielt mit ihren Stärken und Schwächen, den stetig wechselnden Emotionen.
Mit dem Komponisten Jim Pichen verbindet mich eine langjährige Zusammenarbeit. Auch er fand es inspirierend, den Mythos als Grundlage für die Entwicklung seiner Komposition zu nutzen. Kennzeichnend für seine Arbeit ist das Zusammenspiel von traditionellen Instrumenten mit elektronischen Sounds und verfremdeten Alltagsgeräuschen. Die Vielschichtigkeit und Komplexität der musikalischen Ebenen spiegeln das emotionale Chaos und den seelischen Zustand Medeas wider. So ist – sowohl musikalisch wie auch tänzerisch – eine sehr zeitgenössische Interpretation der Geschichte entstanden.«
Choreografie & Bühne: Thomas Noone Kostüm: Marc Udina Duran Musik: Jim Pinchen Licht: Peter Lundin Mitwirkende: Medea (Elizabeth D. Towles), Jason (Leander Veizi), Kind (María Bayarrí Pérez), Kind (Raffaele Scicchitano), Kreon (Keelan Whitmore), Glauce (Tarah Malaika Pfeiffer), Chor (Fátima López García, Kana Mabuchi, Matteo Mersi, Adrián Plá Cerdán, Charla Tuncdoruk) Weitere Vorstellungen: Mittwoch, 23. Oktober, 19.30 Uhr, Kleines Haus Samstag, 26. Oktober, 19.30 Uhr, Kleines Haus Donnerstag, 31. Oktober, 19.30 Uhr, Kleines Haus Samstag, 2. November, 19.30 Uhr, Kleines Haus Mittwoch, 13. November, 19.30 Uhr, Kleines Haus Karten gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0251/ 5909-100).
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