LWL soll Aktien von RWE verkaufen Gruppe "Fossil Free Münster" stört Sitzung Landschaftsverbandes

Aktivisten der Klimaschutzgruppe Fossil Free Münster unterbrachen die Eröffnungsrede von LWL-Direktor Matthias Löb. (Foto: Fossil Free Münster)
Aktivisten der Klimaschutzgruppe Fossil Free Münster unterbrachen die Eröffnungsrede von LWL-Direktor Matthias Löb. (Foto: Fossil Free Münster)

Die gestrige Landschaftsversammlung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) wurde von 15 Aktivisten von Fossil Free Münster gestört. Die Klimaschutzgruppe hisste am Rednerpult ein Banner mit der Aufschrift „Verantwortung übernehmen. RWE-Aktien verkaufen“ und sang ein Lied, um die Abgeordneten erneut auf ihre Verantwortung hinzuweisen, schnellstmöglich die RWE-Aktien des LWL abzustoßen.

Gustav von Blanckenburg, Aktivist bei Fossil Free Münster, kommentiert: „RWE hat in den letzten Wochen am Hambacher Forst sein wahres Gesicht gezeigt. Der Konzern kümmert sich nicht ein bisschen um das Wohl der Menschen, er ist ausschließlich an Profiten interessiert. Mit seinem Verhalten gefährdet RWE nicht nur unsere Zukunft, sondern greift ganz direkt unsere demokratischen Grundwerte an. Dies durch das Halten von RWE-Aktien mitzuverantworten ist schlichtweg inakzeptabel für einen sozialen und demokratischen Verband wie den LWL.“

Auch in der Landschaftsversammlung appellierte ein Aktivist eigenen Angaben zufolge nach dem Gesang an die Abgeordneten, sie hätten jetzt die einmalige Chance, sich klar vom Handeln RWEs abzugrenzen und klimapolitisch Haltung zu zeigen, wenn sie den Verkauf ihrer Aktien beschlössen. „Der LWL und andere Kommunen müssen mit dem sofortigen Verkauf der Aktien ein klares Statement setzen“, so von Blanckenburg, „Mit jedem weiteren Tag als Anteilseigner bei RWE machen sich diese mitschuldig an der Zerstörung unserer Zukunft.“ Dass klimapolitisches Handeln keinen Aufschub mehr dulde, zeige auch der am Montag veröffentlichte Sonderbericht des Weltklimarates IPCC, in dem die kommenden Jahre als die entscheidenden der Menschheitsgeschichte im Kampf um ein stabiles Klima bezeichnet wurden, so die Aktivisten.

Nach eigenen Angaben fordert Fossil Free Münster seit Jahren vom LWL, seine 6,6 Mio. RWE-Aktien zu verkaufen und ethisch- ökologische Anlagerichtlinien festzulegen. Seit der Auflösung mehrerer Beteiligungsgesellschaften im Frühjahr 2018 könne der Verband nun wieder frei über seine RWE-Aktien verfügen, sei der Forderung von Fossil Free Münster aber bislang nicht nachgekommen. Neben dem LWL besitzen zahlreiche weitere Kommunen und Städte in NRW insgesamt mindestens 93 Mio. RWE-Aktien „Unsere Störaktion ist die erste von vielen weiteren, die in den kommenden Wochen auftreten werden“, betont Blanckenburg, „Die Bürger dulden nach den Skandalen am Hambacher Forst keine solchen Beteiligungen mehr.“ Die Gruppe wurde des Saales verwiesen, es wurde ein Hausverbot ausgesprochen.

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