„Dieser Erfolg ist dem großen Einsatz, der Flexibilität und der Kreativität der Mitarbeiter unseren Einrichtungen zu verdanken“, sagt LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. Weil die LWL-Beschäftigten die ständig veränderte Corona-Schutzverordnung konsequent umgesetzt hätten, sei es den Besucher möglich gewesen, die Museen und Besucherzentren des LWL mit einem guten und sicheren Gefühl zu entdecken.
Zudem hätte viele Museen mit neuen digitalen Angeboten Interessierte angelockt. So drohte beispielsweise die Sonderausstellung „Passion Leidenschaft“ über die „Kunst der großen Gefühle“ im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster komplett dem Lockdown zum Opfer zu fallen. Doch dank der kurzerhand eingerichteten digitalen Führungen konnten innerhalb von vier Wochen rund 5.000 Menschen die Ausstellung von zuhause aus erleben.
An den digitalen Live-Vorträgen des LWL-Museums für Naturkunde in Münster nahmen in 2021 sogar rund 62.000 Zuschauer teil. „Corona hat unseren Häusern einen Digitalisierungsschub verpasst, den wir auch nach der Pandemie nutzen wollen“, so Rüschoff-Parzinger.
Die Museen des LWL in Münster im Einzelnen
Das LWL-Museum für Naturkunde konnte pandemiebedingt erst am 10. März seine Türen öffnen. Die Jahresbilanz von insgesamt 140.000 Besuchern zeigt, dass das Museum in der Lage war, sich an neue Situationen anzupassen. Im Vorjahr waren es 144.000 Besucher, 2019 noch 279.000.
Neben der Besucherbeschränkung durch die Coronaschutzverordnung wirkte sich auch der Umbau des Planetariums auf die Bilanz aus. Das Planetarium wird noch bis zum Frühjahr 2022 umgebaut. An seiner Stelle ging das Pop-up-Planetarium in Westfalen-Lippe auf Tour und war nach kurzer Zeit für das ganze Jahr ausgebucht.
Auf seinem YouTube-Kanal hat das Museum zahlreiche digitale Vorträge angeboten zu Themen der Astronomie, den Sammlungen des Hauses und verschiedenen Ausstellungen. Knapp 62.000 digitale Zuschauer nahmen 2021 insgesamt daran teil.
Außerdem hat das Museum 2021 drei neue Sonderausstellungen gezeigt: Die Ausstellung „Alleskönner Wald“ ist eine hauseigene Produktion, die zwei kleineren Ausstellungen „Tierisch individuell“ und „The Big5+ – Die größten Raubsaurier Europas“ haben Kooperationspartner konzipiert. In die Sonderausstellung „Überlebenskünstler Mensch“ kam trotz der Beschränkung der Besucherzahlen nach etwas mehr als einem Jahr im November 2021 der 100.000. Besucher.
Die Ausstellung im LWL-Museum für Kunst und Kultur zu August Macke stellte seine Ehefrau Elisabeth in den Mittelpunkt. (Foto: Foto: LWL/Neander)
Mit „August und Elisabeth Macke. Der Maler und die Managerin“ zeigte das LWL-Museum für Kunst und Kultur 2021 eine Ausstellung, die den Künstler aus Westfalen in ein neues Licht rückte. August Macke gilt heute als einer der bekanntesten Maler des deutschen Expressionismus – auch dank Elisabeth Macke, einer modernen, starken Frau, die sich zeitlebens dafür einsetzte, das Ansehen ihres früh verstorbenen Mannes zu steigern. Zusammen mit der öffentlichen Schaurestaurierung eines Skulptur Projektes des Künstlers Matt Mullican und der im November eröffneten Ausstellung „Nimmersatt? Gesellschaft ohne Wachstum denken“ zog das LWL-Museum für Kunst und Kultur in diesem Jahr 87.000 Besucher an (2020: 132.000, 2019: 190.000).
Die gut zweimonatige Schließung des Kunstmuseums zu Beginn des Ausstellungsjahres sorgte dafür, dass die Sonderausstellung „Passion Leidenschaft. Die Kunst der großen Gefühle“ mit rund 120 Werken aus großen, internationalen Museen nach mehrjähriger Vorbereitung nicht mehr öffnen konnte. Das Museum verlegte die Vermittlung der Schau komplett in den digitalen Raum und lud das Publikum zu Zoom-Führungen im Internet ein: Innerhalb von vier Wochen sahen rund 5.000 Menschen die Leidenschaftsausstellung vom heimischen Sofa aus. Dass darunter viele auswärtige Zuschauer waren, die unter normalen Bedingungen nicht nach Münster gereist wären, hat das Museum darin bestärkt, die digitalen Touren neben Podcast, Blog und Live-Stream im Internet fest in das Programm aufzunehmen.
Ein Angebot für Familien war und ist die Ausstellung „August und das Zirkuspferd“ (bis 9.1.2022), die Kinder spielerisch dazu einlädt, dem Künstler August Macke zu begegnen.
Unter dem Motto „Museum für alle Sinne“ gehörten Führungen für dementiell veränderte Menschen, blinde oder sehbehinderte Besucher:innen sowie in Deutscher Gebärdensprache und mit Lautsprachbegleitenden Gebärden oder in einfacher Sprache zum inklusiven Vermittlungsprogramm des Museums.
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