LVM gibt Hafengrundstück zurück Versicherung zieht sich aus Bauprojekt auf ehemaligem Osmo-Gelände zurück und will sich auf das ehemalige Klosterareal in Pluggendorf konzentrieren

Das Grundstück, das die LVM Versicherung nun an die Stadtwerke zurückgibt, erstreckt sich zwischen Hafenweg und Hafenbecken von den Gebäuden des Coppenrath-Verlags bis zum Kuhr-Speicher. (Archivbild: Stephan Günther)

Die LVM Versicherung hat entschieden, das Hafengrundstück auf dem ehemaligen Osmo-Areal zurückzugeben, das es 2017 von den Stadtwerken erworben hatte. Das Grundstück liegt zwischen Hafenweg und Hafenbecken und ist ein Baustein der Gesamtentwicklung des Bereichs zwischen Schillerstraße und Hafen. Die LVM will sich stattdessen auf das Bauprojekt „Auf der Friedrichsburg“ auf dem ehemaligen Klosterareal in Pluggendorf fokussieren, das sich direkt gegenüber vom Sitz des Versicherers befindet. 

Die Versicherung betont in ihrer Pressmitteilung, das Unternehmen mache „von seinem Rücktrittsrecht Gebrauch, das im Kaufvertrag bereits berücksichtigt ist“. Stadt und Stadtwerke bedauern wiederum „die Entscheidung der LVM als wichtige Partnerin und prüfen die Auswirkungen des von der LVM erklärten und vertragskonformen Rücktritts“.

„Mit dieser Entscheidung konzentrieren wir uns auf die Entwicklung des Stadtquartiers ‚Auf der Friedrichsburg‘ und damit auf das deutlich größere und für uns relevantere Projekt. Wir sind direkter Nachbar des Areals, auf dem ein modernes und urbanes Quartier entstehen wird“, ordnet Reimar Volkert, Vorstand Finanzen, die Entscheidung ein. Die Umsetzung von Immobilienprojekten sei generell in den vergangenen Jahren herausfordernder geworden. Die Marktbedingungen mit dem einhergehenden Anstieg der Baukosten haben spürbare Auswirkungen auf die Entwicklung von Bauprojekten. Deswegen sei die Fokussierung auf eines der beiden städtischen Großbauprojekte und damit das Stadtquartier Friedrichsburg der richtige Weg für die LVM.

Stadt plant nächsten Schritt im Bebauungsplanverfahren für das kommende Jahr
Kurz vor dem endgültigen Abriss der letzten Reste der Osmohallen sah es auf dem Hafengrundstück, das die LVM nun an die Stadtwerke zurückgibt, so aus. (Archivbild: Thomas Hölscher)

„Die städtebaulichen Ziele für das geplante nutzungsgemischte Quartier ändern sich durch die Entscheidung der LVM nicht“, heißt es in der Pressmitteilung der Stadt. Die Bauleitplanung würde „auf Basis der politischen Auftrags- sowie der bestehenden Vertragslagen zwischen den Projektpartnerinnen und -partnern weiter fortgeführt. Die Stadtwerke werden ihren Beitrag dazu leisten, dass das Bebauungsplanverfahren zügig zu Ende geführt und Baurecht für das Grundstück geschaffen wird.“ Alle Projektpartner „arbeiten weiter mit Hochdruck an der Finalisierung der Planung und der zugehörigen Fachgutachten“, vermeldet die Stadt. Mit der öffentlichen Auslegung der Planungen sei der wichtigste Verfahrensschritt im Bebauungsplanverfahren für das kommende Jahr vorgesehen.

CDU: „Schlechtes kommunalpolitisches Klima für Bauen und Wohnen“

Die CDU Münster macht die „heutige Ratsmehrheit unter Führung der Grünen“ für die Entscheidung der LVM verantwortlich, da in Münster „ein schlechtes hausgemachtes Klima für Bauen und Wohnen herrscht. Die Koalition von Grünen, SPD und Volt, der sich neuerdings auch die FDP angeschlossen hat, verhindert seit Jahren, dass in Münster einfacher, schneller und günstiger gebaut werden kann“, meint der CDU-Fraktionsvorsitzende Stefan Weber, der die Rückgabe des Hafengrundstücks durch die LVM Versicherung als schweren Rückschlag für Münster bezeichnet.

Die LVM Versicherung hat die Stadt Münster und die Stadtwerke darüber informiert, dass sie ihr Grundstück nördlich des Stadthafens 1 an die Stadtwerke zurückgibt. (Karte: Stadt Münster)

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