Zum Erscheinen ihrer neuen gemeinsamen Krimianthologie steht uns Deutschlands wohl erfolgreichstes (und vielleicht gar einziges?) Regionalkrimi-Ehepaar Sandra Lüpkes („Wencke Tydmers“-Romane) und Jürgen Kehrer („Wilsberg„) Rede und Antwort zur gemeinsamen Arbeit, den Plänen für die Zukunft und der Frage, warum neue Wilsberg- und Nordsee-Geschichten seit einiger Zeit in Berlin entstehen.
*****
Frau Lüpkes, Herr Kehrer, gerade ist Ihr neues gemeinsames Werk im KBV Verlag erschienen. „Was sich liebt, das killt sich“ ist laut Verlag eine Sammlung Ihrer besten Kriminalgeschichten zum Thema „mörderische Beziehungen“. Gab es in Ihrem jeweiligen bisherigen Werk genug Material oder sind auch extra für diesen Band neue Kurzgeschichten entstanden?
Lüpkes: Wir touren schon seit ein paar Jahren gemeinsam mit dem gleichnamigen Krimiprogramm durch Deutschland und die Schweiz. Dabei wurde immer wieder die Nachfrage der Leser laut, ob man Kurzkrimis dieser Art nicht zusammengefasst in einem Buch kaufen könnte. Tatsächlich hatten wir einige Beziehungskisten-Kurzkrimis, die teilweise auch schon in anderen Anthologien erschienen sind, „auf Lager“. Andere sind aber auch zum allerersten Mal in gedruckter Form zu haben. Jürgens Geschichte über eine Invasion von Außerirdischen im Vierwaldstätter See zum Beispiel. Die hat er bislang nur gelesen.
Der neue Band ist nicht Ihre erste Gemeinschaftsarbeit, neben Drehbüchern für die Wilsberg-Serie haben Sie auch schon einige Kriminalanthologien gemeinsam herausgegeben. Wie gestaltet sich bei zwei erfolgreichen Autoren eine solche Zusammenarbeit? Haben Sie eine ähnliche Herangehensweise oder bearbeitet jeder für sich seine Teilbereiche – und gibt es vielleicht irgendwann einen gemeinsamen Krimi?
Kehrer: Tatsächlich ist unsere Arbeitsweise recht unterschiedlich, weshalb wir wohl nie zusammen einen Roman verfassen werden. Auf der anderen Seite ergänzen wir uns gut, wenn es darum geht, Ideen und Figuren zu entwickeln, etwas, das gerade beim Drehbuchschreiben gefragt ist. So kommt es, dass wir seit etlichen Jahren nur noch im Team fürs Fernsehen arbeiten.
Wie kam es denn eigentlich zu der Entscheidung, aus der münsterschen Provinz in die Hauptstadt umzusiedeln?
Kehrer: Das hatte pragmatische Gründe, die mit den Immobilienpreisen in Münster zusammenhängen, und ist der Lust geschuldet, noch mal etwas Neues zu erleben. Und wo gibt es derzeit mehr Neues als in Berlin? Jedenfalls laufen wir dauernd Münsteranern über den Weg, die die kreative Hauptstadtluft schnuppern wollen.
Wie geht es mit Ihren bestehenden Lokalkolorit-Krimi-Reihen weiter? Dürfen wir uns auf neue Fälle für Wencke Tydmers und Georg Wilsberg freuen?
Lüpkes: Derzeit schreibe ich an einem umfangreichen zeitgeschichtlichen Roman, der auf meiner Heimatinsel Juist spielt. Damit bin ich bis Ende 2019 beschäftigt. Was danach kommt, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Allerdings bin ich – was Romane angeht – zugegeben ein bisschen krimimüde geworden.
Kehrer: Auch ich mache im Moment eine Krimipause. Aber bei 19 Wilsberg-Romanen will ich es natürlich nicht belassen, irgendwann kommt bestimmt der 20.
Wir freuen uns schon drauf! Vielen Dank für das Interview.
Wie ein Experte für Kosenamen am liebsten genannt werden möchte und wie Außerirdische in eine Sammlung von Beziehungskrimis passen – darüber klären wir demnächst an dieser Stelle auf.
- Zieh die Sportsocken hoch, es ist Zeitreise! H-Blockx feiern „30 Jahre Time to Move“ im ausverkauften Skaters Palace - 2. November 2024
- Crossover-Klassiker „Time to move“ frisch gepresst auf den Teller H-Blockx veröffentlichen nach 30 Jahren Vinyl-Neuauflage des Erfolgsalbums - 22. Oktober 2024
- Die Meute tobt in Münster Hamburger Electroblaskapelle bringt die Halle Münsterland zum Tanzen - 19. Oktober 2024
Ein Kommentar