Dieser Kuchen ist ein echter Hingucker: sieben Meter lang, anderthalb Meter breit und genügend Substanz für 2.500 Portionen. Die Geburtstagstorte, die unübersehbar in der Eingangshalle der Münster-Arkaden steht, wurde anlässlich des 50. Geburtstags der Fußgängerzone Ludgeristraße gebacken und von Oberbürgermeister Markus Lewe persönlich angeschnitten.
Neben dem Gaumen- war diese Torte auch ein Augenschmaus, die Kuchenelemente stellten die Gebäude links und rechts der beliebten Einkaufsmeile unverkennbar und mit Liebe zum Detail dar. Verteilt wurde die überdimensionale Kalorienbombe kostenlos an die zahlreichen Gäste der öffentlichen „Geburtstagsfeier“, die von den Antenne-Münster-Moderatoren Anja Brukner und Christoph Hausdorf moderiert wurde.
Dabei hatte das Konzept der Fußgängerzone vor 50 Jahren nicht nur Freunde. Die Sorge, dass die Kunden ausbleiben, wenn sie nicht mehr bis vor die Tür der Geschäfte fahren können, sorgte für zahlreiche Proteste unter den Bürgern und Kaufleuten. Auch die Tatsache, dass der Autoverkehr nicht mehr bequem durch die Innenstadt rollen kann, sondern Umwege in Kauf nehmen muss, hat nicht nur Begeisterung hervorgerufen. Inzwischen ist klar, dass eine größere Stadt ohne Fußgängerzone praktisch kaum vorstellbar ist.
Für Lewe ist dieser Lernprozess, der vor 50 Jahren in vielen Kommunen stattgefunden hat, durchaus auf die heutige Zeit übertragbar. Wieder stehen die Städte vor der Frage, wie sie städtebaulich und verkehrstechnisch auf die Herausforderungen der Zukunft reagieren sollen und wieder werden diese Veränderungen vermutlich nicht ohne Proteste ablaufen. Aber wie das Konzept der Fußgängerzone zeigt, kann die Veränderung bei geschickter Planung für alle ein Gewinn sein.
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