„Luca“-App jetzt in Münster aktiv Ein Ende der Zettelwirtschaft zum Kontaktdatensammeln in der Gastronomie? / Nur Gesundheitsamt kann Daten entschlüsseln

Michi Beck, Marcus Trojan, Patrick Hennig und Smudo stellten die Luca-App am 1. März in Berlin vor. (Foto: Jens Oellermann)
Michi Beck, Marcus Trojan, Patrick Hennig und Smudo stellten die „Luca“-App am 1. März in Berlin vor. (Foto: Jens Oellermann)

Smudo von der Hip-Hop-Gruppe Die Fantastischen Vier ist wohl das bekannteste Gesicht hinter der „luca“-App. Die Band wirbt aber nicht nur dafür, sondern hat die App gemeinsam mit Marcus Trojan, Patrick Hennig und Philipp Berger ins Leben gerufen. Nun soll sie auch in Münster helfen, Infektionsketten schnell nachzuverfolgen. Denn das System unterstützt den Kontaktdatenaustausch zwischen den Gesundheitsämtern und Gastronomen oder Geschäftsleuten sowie in Zukunft auch Veranstaltern im Konzert- und Kulturbetrieb.

Das Ziel der App ist, die Gesundheitsämter sowie die Gastronomie und ihre Betreiber durch eine sichere und einfache Nachverfolgung und frühe Unterbrechung der Infektionsketten zu entlasten, sodass Veranstaltungen wieder stattfinden und Restaurants und Bars öffnen können, während die Gäste sich keine Sorgen um ihre persönlichen Daten machen müssen. Denn bisher mussten wir ja bei jedem Restaurant- und Kneipenbesuch unsere Daten immer wieder aufs Neue auf ganz unterschiedliche, vorgedruckte Zettel eintragen. Wenn denn bald wieder die Gastronomiebetriebe öffnen dürfen, wird es in Münster vielleicht viel weniger von diesen Kritzeleien auf Papier geben.

(Grafik: luca-app.de/ culture4life GmbH)
(Grafik: luca-app.de/ culture4life GmbH)

„Überall wo Menschen zusammenkommen, kann die App die ‚Zettelwirtschaft‘, wie wir sie aus den vergangenen Monaten in Geschäften und Gastronomie kennen, ersetzen. Das ist praktisch und geht schneller“, freut sich Oberbürgermeister Markus Lewe über diesen Fortschritt im Corona-Alltag. „Die verschlüsselt übermittelten Daten können nur von Gesundheitsämtern wieder entschlüsselt werden“, verweist der Leiter des Gesundheitsamtes Norbert Schulze Kalthoff auf die sicheren Datenwege der App. Die Daten gelangen in digitaler Form zum Gesundheitsamt, wo sie ohne „Medienbruch“ unmittelbar weiterverarbeitet werden. So werde die Kontaktrückverfolgung beschleunigt.

In der so genannten Historie der App, eine Art Kontakttagebuch, werden bei Nutzung der App automatisch Besuche in Geschäften oder Museen wie auch private Treffen gespeichert. Bei einer Infektion mit Corona kann die Liste der Zusammenkünfte dem Gesundheitsamt zur Verfügung gestellt werden. Das Gesundheitsamt entschlüsselt diese Daten und informiert die Veranstaltungsorte, die besucht wurden.

Das ganze bringt natürlich nur dann etwas, wenn möglichst viele Betrieber und Gäste dabei mitmachen. Da die „luca“-App kostenlos heruntergeladen werden kann, sollte da nicht viel im Weg stehen.

Weitere Informationen findet ihr unter www.luca-app.de. Antworten auf häufig gestellte Fragen gibt es dort wie üblich in den „FAQ“. Für Betriebe stehen unter www.luca-app.de/locations gesonderte Hinweise zur Verfügung.

 

9 Kommentare

  1. „sollte da nicht viel im Weg stehen“
    Im Weg steht hier der Unmögliche Datenschutz und das unklaren Lizenzmodell der APP selber. Eine ordentliche Prüfung ist so unmöglich und es kann keine Sicherheit gegeben werden. Der ganze Aufbau und die Präsentation der Anwendung erweckt keinen guten Eindruck und ist mehr zusammengewürfelt als gut durchdacht.

  2. Eine Vielzahl anderer Lösungen wie z.B. Corona-Anmeldung.de bieten bereits seit Mai 2020 ein digitales System für die Kontaktdatenerfassung zur Kontaktnachverfolgung kostenfrei an. Dieses System nutzen bereits über 8.000 Betriebe und rund 3 Millionen Nutzerinnen und Nutzer.

  3. Moin…. ich halte diese Möglichkeit für eine praktische und unkomplizierte Unterstützung aller Beteiligten (Gesundheitsämter, Händler und Kunden)… und hoffe auf rege Nutzung… Danke für diese App

    1. Wir haben bereits vor einigen Tagen eine entsprechende Anfrage an die Stadt Münster gestellt. Man wolle die Verfügbarkeit solcher Anhänger prüfen. Das ist unser letzter Stand.

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