Mit einem prominenten Filmgast geht LITFILMS in die zweite Festival-Woche: Volker Schlöndorff kommt nach Münster, um die aktuell restaurierte Fassung seines Films „Die Fälschung“ – mit Bruno Ganz und Hanna Schygulla in den Hauptrollen – vorzustellen. Der Film entstand nach dem Roman von Nicolas Born über den Kriegsberichterstatter Georg Laschen, der jede Nacht mit seinem Fotografen in den Ruinen von Beirut unterwegs ist.
Kaum ein zweiter deutscher Filmemacher kann ähnliche Erfolge mit der Adaption von Literatur vorweisen wie Volker Schlöndorff. Neben Günter Grass‘ „Die Blechtrommel“, die ihm den Oscar und die Goldene Palme bescherte, hat er in seiner mehr als 50-jährigen Karriere zahlreiche literarische Werke unterschiedlichster Genres auf die Leinwand gebracht, angefangen mit der Musil-Adaption „Der junge Törless“ (1966), über Heinrich Böll („Die verlorene Ehre der Katharina Blum“, 1975), Marcel Proust („Eine Liebe von Swann“, 1984) bis hin zu Max Frisch („Homo Faber“, 1991, „Rückkehr nach Montauk“, 2017).
Im Anschluss an die Vorstellung wird ein ausführliches Filmgespräch stattfinden, das sich sowohl den Themen des auch nach fast vierzig Jahren verblüffend aktuellen Films widmen soll, als auch der lebenslangen Leidenschaft des Filmemachers Schlöndorff für Literatur und Film.
Weitere Highlights derzweiten Festivalwoche: Am Montag startet der Internationale Wettbewerb im Schloßtheater mit Last and First Men, dem einzigen Film des isländischen Regisseurs und Komponisten Jóhann Jóhannsson, der einen Science-Fiction-Roman aus den 1930er-Jahren mit der hypnotischen Stimme von Tilda Swinton zu einem berauschenden Kopfkinotrip werden lässt. (21.9., 21 Uhr).
Am Donnerstag kommt Regisseur Burhan Qurbani ins Cinema und stellt seine aufsehenerregende aktuelle Verfilmung von Berlin Alexanderplatz mit anschließendem Publikumsgespräch vor. (24.9., 19 Uhr). Und am Wochenende gibt’s ein Spotlight Harald Bergmann. Der Regisseur kommt mit zwei Filmen und anschließenden Diskussionen ins Schloßtheater: Am 26.9. um 18 Uhr ist Brinkmanns Zorn zu sehen, Bergmanns vielfach preisgekrönte Dokumentation über die Literaturikone Rolf Dieter Brinkmann und am 27.9. um 13 Uhr Der Schmetterlingsjäger: 37 Karteikarten zu Nabokov, ein filmischer Essay auf der Grundlage von Schriften und Büchern von Vladimir Nabokov.