Lichtstrahl vergegenwärtigt Täufer

Ein Lichtstrahl verbindet den Korb an St. Lamberti mit dem Haus des Kaufmanns Bernd Knipperdolling. (Foto: mb)

Ein Lichtstrahl zeigt die Nähe zwischen dem Wohnhaus des ehemaligen Täufer-Führers Bernd Knipperdolling und seinem „Grab“ in einem der Käfige am Lambertikirchturm. Die Installation ist bis Donnerstag, 12. Oktober, jeweils von 19.30 bis 23.30 Uhr zu sehen. Anlass sind die „Dialoge zum Frieden“.

Die Reihe knüpft im Reformations-Jubiläumsjahr 2017 an die Täufer-Bewegung in Münster an, die 1535 in der belagerten Stadt unterging. Sie verbindet die Täufer mit dem Thema Radikalisierung und beleuchtet dieses aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf Podien und in anderen Veranstaltungen. Der Kaufmann Knipperdolling gehörte seinerzeit zu den drei gefolterten und hingerichteten Täufern, deren Leichen zur Abschreckung in den Körben an St. Lamberti aufgehängt wurden.

(Foto: Stadt Münster)

Die Illumination „gegenwaertig“ von Lena Sandfort soll mit ihrem verbindenden Lichtstrahl „auf die zwei Seiten aller Dinge hinweisen, wie Leben und Tod, Gut und Böse, Liebe und Hass, Offenheit und Argwohn, die oftmals näher beieinander liegen als uns bewusst ist. Sie soll dazu auffordern, den Blick auch auf die eigenen Werte in unserer Gegenwart zu lenken“, so die ehemalige Studentin der FH Münster, Fachbereich Design.

Lena Sandfort hat die Installation erstmals 2009 zu den „Münster Morphosen“ zusammen mit weiteren Arbeiten im Stadtbild realisiert. Leiter des damaligen Studienprojektes war Norbert Nowotsch, ehemaliger Professor an der FH, der auch diesmal unterstützend tätig ist.

Eine Podiumsdiskussion am Mittwoch, 11. Oktober, 20 Uhr, befasst sich im Rathausfestsaal ausdrücklich mit den Käfigen am Lambertikirchturm und den Täufern. Details und das komplette Programm der "Dialoge" gibt es auf der Seite www.muenster.de

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