Meinhard Zanger, Intendant und Geschäftsführer des Wolfgang Borchert Theaters (WBT), wird seine Ämter am Borchert Theater niederlegen. Die neue Spielzeit wird er aber noch begleiten, seinen Posten wird die jetzige Chefdramaturgin Tanja Weidner übernehmen.
„Nach 17 Jahren veröffentliche ich nun zum letzten Mal einen Spielplan als Theaterleiter“, lässt sich Zanger in einer Pressemitteilung des WBT zitieren. „Natürlich mit ein wenig Wehmut, aber noch mehr Freude, wenn ich bedenke, was für eine aufregende Spielzeit nun vor uns liegt und welche Planungen wir für die Zukunft darüber hinaus nun verkünden können.“ Seine Tätigkeiten will der 68-Jährige zum Ende der kommenden Saison 2023/24 beenden. Seine Nachfolge wurde bereits im November geklärt, als die Mitglieder des Trägervereins die jetzige Stellvertreterin Tanja Weidner einstimmig gewählt hatten. Mit der neuen Vorstandsvorsitzenden des Fördervereins, Dr. Caroline Brand, ist das Wolfgang Borchert Theater dann künftig in weiblicher Hand.
Neue Spielzeit mit neuen Produktionen
Für die neue Spielzeit kündigt das Theater im Hafen sechs Neuproduktionen an. Den Anfang macht der an die Bibel angelehnte moderne Klassiker von Joseph Roth „Hiob“, mit dem Chefdramaturgin Tanja Weidner am 9. September, mit Jürgen Lorenzen in der Titelrolle, die Spielzeit eröffnen wird. Florian Bender inszeniert zum zweiten Mal am WBT. Nach seiner sehr erfolgreichen Produktion „Antigone“ gibt es dieses Mal eine Wiederbegegnung mit Philipp Löhle („Die Mitwisser“). Am 21. September kommt „Anfang und Ende des Anthropozäns“ zur Premiere. Als „Anne-Marie die Schönheit“ gibt Meinhard Zanger ab 23. November eine alternde Schauspielerin, die auf ein Leben zwischen Bühne und Wirklichkeit zurückblickt.
Ab dem 18. Januar 2024 wirbelt die Französische Revolution in einer bissigen Komödie von Peter Jordan über die WBT-Bühne. Als Regisseur für „Marie-Antoinette“ oder „Kuchen für alle!“ konnte erneut René Heinersdorff („Die zwei Päpste“) gewonnen werden. Die letzte Premiere im Theatersaal wird am 29. Februar 2024 das französische Katz- und Maus-Spiel „Achterbahn“ (Les Montagnes Russes) von Éric Assous sein, in dem ein Familienvater auf Freiersfüßen bei einem Seitensprung-Rendezvous einige Überraschungen erlebt. Am 4. April schließlich beschließt eine neue Produktion im Foyer des Theaters den letzten Premierenreigen der dann 18-jährigen Ära Zanger: Mit Dennis Kellys Monodrama „Girls & Boys“ debütiert Edina Hojas als Regisseurin.