Nein, es wird keine Dating-App sein – soviel vorab. „Aber es ist theoretisch möglich, wenn man die entsprechenden Interessen einträgt“, erklärt Jessica Burkhardt (29). Gemeinsam mit ihrem Freund, Kollegen und Geschäftspartner Dominik Schmidt (31) hat sie „Kytt“ entwickelt.
„Kytt“ ist eine iPhone App, die gezielt Menschen mit gleichen und ähnlichen Interessen zusammenführt. „Wir fanden die Idee, Leute zusammenzubringen, immer schon interessant. Andere Anbieter, Apps oder Portale überschütten einen mit vermeintlichen Angeboten“, weiß die 29-Jährige aus eigener Erfahrung. „Man bekommt so viel Input, wovon der Großteil einen gar nicht interessiert.“
Dass der Bedarf, Anschluss zu finden, groß ist, sieht man beispielsweise in Facebook-Gruppen wie „Neu in Münster“. Aber die beiden haben es auch selbst erlebt, als sie nach dem Informatikstudium an der FH Dortmund Anfang 2011 nach #Münster zogen. Schnell war die Idee zur App geboren. Nach einem halben Jahr im Ausland arbeiteten die zwei Diplom-Informatiker in verschiedenen IT-Unternehmen und entwickelten „Kytt“ nebenher, bis die App zur Full-Time Angelegenheit wurde und sie ihre Jobs an den Nagel hängten. „Das ganze Projekt ist schon aufwändig“, erklärt Schmidt, „wir sind quasi ein 2-Mann-Frau-Unternehmen und haben alles komplett selber gemacht“.
Über ein Jahr Arbeit steckt in der App. Das größte Problem sei, dass man sich schnell in Details verliert und das große Ganze vergisst. „Vor allem ich bin da sehr perfektionisch veranlagt“, gibt Burkhardt zu. Ein 40-köpfiges Team kritischer Betatester haben „Kytt“ auf Herz und Nieren getestet, Feedback gegeben und mögliche Fehler simuliert. „Dennoch sind Fehler möglich, wenn die App online geht und die breite Masse sie nutzt. „Im Fall der Fälle werden wir schnell nachzubessern“, verspricht Schmidt.
Wie funktioniert „Kytt“? Nach der Installation auf dem iPhone loggt man sich mit seinem Facebook-Account ein. Die App bedient sich am eigenen Profil und holt sich Profilbild, Name, Geburtsdatum, Geschlecht und Mailadresse. Andere User sehen dabei lediglich den Vor- und gekürzten Nachnamen, Bild, Geschlecht und Alter. Nun hat man die Möglichkeit, Suchkriterien und Interessen einzutragen, sowie optional die gesuchte Alterspanne und das Geschlecht. Laufen sich dann zwei Nutzer mit gleichen oder ähnlichen Interessen wortwörtlich über den Weg, gibt das Handy per Pushnachricht Alarm und man kann einen Chat starten. Oder direkt – ganz oldschool – seinen Matchingpartner ansprechen.
Apropos Partner – privat und beruflich ein Paar? „Das geht, man muss das trennen können“, lacht Schmidt, „Übung macht den Meister“. Auch in Zukunft möchten die beiden Informatiker selbstständig bleiben, ihre App dürfte da eine gute Referenz sein.
Ab Sonntag ist „Kytt“ im Apple Store erhältlich, und zwar kostenlos. Wir drücken für den Start die Daumen!
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