Krebsvorsorge: Münsteraner Männer zögern Erhebung der AOK NordWest / Aufklärung leisten und Ängste abbauen

Die Krebsvorsorge wird in Münster immer noch zu wenig genutzt. Besonders bei den Männern liegt der Wert auf einem zu geringen Niveau. (Foto: Christoph Droste / pixelio.de)
Die Krebsvorsorge wird in Münster immer noch zu wenig genutzt. Besonders bei den Männern liegt der Wert auf einem zu geringen Niveau. (Foto: Christoph Droste / pixelio.de)

Die Menschen in Münster nehmen immer häufiger an Krebsvorsorgeuntersuchungen teil. Das zeigt eine aktuelle Analyse der AOK NordWest, die für das Jahr 2023 einen weiteren Anstieg der Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen dokumentiert. Besonders auffällig ist dabei der Unterschied zwischen den Geschlechtern: Frauen nutzen die Vorsorgeuntersuchungen deutlich häufiger als Männer.

Während 18,5 Prozent der Männer über 45 Jahren im vergangenen Jahr eine Untersuchung zur Krebsfrüherkennung in Anspruch nahmen, waren es bei den Frauen ab 20 Jahren 41 Prozent. Damit stieg der Anteil der Männer nur geringfügig im Vergleich zum Vorjahr (18,3 Prozent). Bei den Frauen hingegen ist die Teilnahme von 39,7 Prozent im Jahr 2022 auf 41 Prozent gestiegen.

Trotz dieser positiven Entwicklung sieht die AOK NordWest weiterhin Handlungsbedarf. „Die Krebsvorsorge wird immer noch zu wenig genutzt. Besonders bei den Männern liegt der Wert auf einem zu geringen Niveau“, betont Michael Faust, Serviceregionsleiter der AOK NordWest. Er appelliert an die Bevölkerung, die kostenlosen Früherkennungsuntersuchungen der gesetzlichen Krankenkassen stärker zu nutzen. Faust betont: „Vorsorge ist sinnvoll angelegte Zeit. Denn die Chance der frühen Diagnostik kann Leben retten.“

Frühe Diagnose erhöht die Heilungschancen

Je früher ein Tumor oder dessen Vorstufen erkannt werden, desto besser sind die Heilungschancen. „Durch die Krebsvorsorge ist es möglich, Frühstadien von Krebs zu entdecken“, erklärt Faust. Zudem sei es wichtig, auf die Warnsignale des Körpers zu achten und Risikofaktoren nicht zu ignorieren. Die Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen sei dabei kein Hindernis: „Die Untersuchungen zur Früherkennung werden vollständig bezahlt“, so Faust weiter. Finanzielle Gründe dürften also keine Rolle spielen, weshalb viele Menschen die Vorsorge nicht in Anspruch nehmen.

Ängste und Bedenken hemmen die Teilnahme

Eine Online-Befragung des Meinungsforschungsinstituts Civey, die im November 2023 im Auftrag der AOK NordWest durchgeführt wurde, beleuchtet mögliche Ursachen für die Zurückhaltung. Ein erheblicher Teil der Befragten aus der Region Westfalen-Lippe gab an, Ängste und Bedenken vor den Untersuchungen zu haben. 27 Prozent der Teilnehmer stimmten der Aussage zu, sie befürchteten, dass die Krebsvorsorge unangenehm oder schmerzhaft sein könnte. 52 Prozent der Befragten gaben sogar an, Angst davor zu haben, dass bei der Untersuchung tatsächlich Krebs diagnostiziert werden könnte.

Aufklärung soll Hürden abbauen

Um diesen Bedenken entgegenzuwirken, setzt die AOK verstärkt auf Aufklärung. „Das Thema Krebsvorsorge sollte nicht auf die lange Bank geschoben werden“, mahnt Faust. Ziel der AOK sei es, durch verschiedene Informationskampagnen dafür zu sorgen, dass sich die Menschen intensiver mit dem oft als unangenehm empfundenen Thema auseinandersetzen. Ein Teil dieser Initiative ist der sogenannte „Vorsorg-O-Mat“, ein Online-Tool, das die wichtigsten Fragen zur Krebsvorsorge beantwortet und den Nutzern zeigt, wann die nächsten Früherkennungsuntersuchungen fällig sind.

Unterschiedliche Untersuchungsansprüche je nach Geschlecht und Alter

Männer ab dem 45. Lebensjahr haben einmal jährlich Anspruch auf eine Untersuchung zur Früherkennung von Krebserkrankungen. Dazu gehören die Untersuchung der Prostata, der äußeren Geschlechtsorgane sowie das Abtasten der regionären Lymphknoten.

Frauen haben bereits ab dem 20. Lebensjahr Anspruch auf eine jährliche Krebsfrüherkennungsuntersuchung. Dazu zählen eine Untersuchung der Geschlechtsorgane und ein Abstrich vom Muttermund und Gebärmutterhals. Ab dem 35. Lebensjahr wird der Abstrich nur noch alle drei Jahre durchgeführt, ergänzt durch einen Test auf humane Papillomviren (HPV). Zudem erfolgt ab dem Alter von 30 Jahren ein Abtasten der Brust und Achselhöhlen.

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