Am vergangenen Samstag folgten 140 Gäste der Einladung von Gudrun Bruns in den Speicher 10. Hier feierten das Team, Freunde, Förderer und Prominenz aus Stadtgeschehen und Politik mit der Leiterin der Krebsberatungsstelle das 25-jährige Bestehen.
In stilvollem Ambiente startete das Fest am frühen Abend standesgemäß. Denn so viel Engagement über so viele Jahre muss belohnt werden. Das dachten sich sicher auch Schirmherr Leonard Lansink, Bürgermeisterin Karin Reismann, Bündnis 90/ Die Grünen-Lantagsabgeordnete Josefine Paul, Schauspieler Vittorio Alfieri, Moderator Adam Riese und viele mehr. Adam Riese war an diesem Abend allerdings unter den Gästen vor der Bühne, denn moderiert wurde das Jubiläum mit viel Witz und Charme von Michael Bührke.
„Vor 25 Jahren gab es nur die Idee, dass es Sinn machen würde, eine Krebsberatungsstelle zu eröffnen“, erinnerte sich Gudrun Bruns. „Erst war ich Gast beim Sozialdienst des UKM, dann alleine in einem kleinen Büro in der Hochstraße und später in einer ebenso kleinen Wohnung am Antoniuskirchplatz.“ Heute arbeitet die Leiterin der Krebsberatungsstelle mit 14 Mitarbeiterinnen in 14 Anlaufstellen, so wie die im Gesundheitshaus an der Gasselstiege.
Immer mehr Menschen leben immer länger mit der Diagnose Krebs. „Krebs ist damals wie heute eine Krankheit, die viele Ängste auslöst. Aber sie hat sich verändert. Früher war Krebs eine eher akut tödlich verlaufende Krankheit und heute eine eher chronische Erkrankung“, beschreibt Gudrun Bruns die positive Veränderung der letzten 25 Jahren, die aber auch dazu führen muss, dass der Bedarfsplan an die steigende Anzahl an Ratsuchenden sowie die längere Betreuungszeit angepasst wird.
„Solange ich Bürgermeisterin der Stadt Münster bin, garantiere ich, dass der städtische Zuschuss bleibt!“ Karin Reismann
Denn die Aufgabe der Krebsberatungsstelle ist es, die Lebensqualität von Krebskranken und deren Angehörigen sicherstellen und bei Fragen und Sorgen zu helfen. Dabei schließt die Krebsberatungsstelle eine Versorgungslücke des Systems, das diese Arbeit noch immer nicht zum Bestandteil der Regelversorgung gemacht hat.
„Was könnt ihr, was Google nicht kann?“ wollte Moderator Michael Bührke wissen. „Das persönliche Gespräch ist natürlich nicht zu ersetzen. Daran ändert auch die digitale Welt nichts. Im Gegenteil. Durch Google sind die Betroffenen manchmal sogar fehlinformiert und haben Ängste, die gar nicht berechtigt sind“, gab Bruns zu bedenken.
Die zahlreichen Grußworte von Gästen der Jubiläumsfeier und Briefe von denen, die nicht da sein konnten, hatten zwei Dinge gemein: Die Wertschätzung des Einsatzes von Gudrun Bruns und ihres Teams sowie die Glückwünsche zu den 25 Jahren wertvoller und engagierter Arbeit. Einigen Gratulanten wiesen auf die leider noch immer wackelige Finanzierungssituation hin.
„Gudrun hat mich vor zwölf Jahren angesprochen und es hat sich prima entwickelt. Es macht mir sehr viel Spaß. Aber ich mache eigentlich nicht viel, die meiste Zeit mache ich Selfies. Alle anderen arbeiten aber und dafür möchte ich mich bedanken. Auf die nächsten 25 Jahre!“ Schauspieler und Schirmherr Leonard Lansink alias Georg Wilsberg
„Eine Gesetzesvorlage für eine Regelfinanzierung könnte vielleicht 2020 verabschiedet werden. Ich bin vorsichtig optimistisch dabei. Vor allem, wenn ich mir das Grußwort von Jens Spahn in Erinnerung rufe. Der sagte ja deutlich, er werde dafür sorgen, dass das auf feste Beine gestellt wird.“ Martin Wickert Vorsitzender der BAK (Bundesarbeitsgemeinschaft für ambulante
psychosoziale Krebsberatung e.V.)„Sie haben die Welt für die Krebspatienten und für deren Familien und Freunden verändert. Leider ist nach wie vor die Finanzierung ein großes Problem. Durch viele Sponsoren und vor allem auch durch einen ganz besonderen Schirmherrn, ist es bisher immer wieder gelungen, die notwendige Finanzierung zu sichern. Vielen Dank an Sie, Leonard Lansink, ich weiß, wie viele Jahre Sie schon zum Promikellnern kommen, ich kann mich noch an das erste erinnern. Da haben Sie aber manches Bier auch selber getrunken.“ Bürgermeisterin Karin Reismann
„Die Krebsberatungsstelle Münster ist die größte der 23 Krebsberatungsstellen in Nordrhein-Westfalen, wenn nicht sogar bundesweit und der Krebsgesellschaft NRW seit vielen Jahren verbunden. Sie versorgt in Münster und in den Außenstellen über 3000 Ratsuchende jedes Jahr mit fast 6000 Kontakten.“ Anna Arning, stellvertretende Geschäftsführerin der Krebsgesellschaft NRW
„25 Jahre Krebsberatungsstelle und 25 Jahre Dienstjubiläum, liebe Gudrun Bruns. Neben der royalen Hochzeit und dem fünften WM-Titel dieses Jahr, ist das ein Grund zu feiern.“ Stefen Kentrup, Schatzmeister des Trägervereins TIM
Im Anschluss an den Festakt wurde mit DJ Adriano bis in die Nacht hinein gefeiert.
Das Tumorzentrum Münsterland e.V. ergriff im Jahr 1992 die Initiative, eine Beratungsstelle für Menschen einzurichten, die an Krebs erkrankt waren. Bereits im Januar des Folgejahres wurde Gudrun Bruns eingestellt, um „eine ambulante psychosoziale Krebsberatungsstelle aufzubauen“. Die Krebsberatungsstelle Münster bietet seit nunmehr 25 Jahren diese ambulante psychosoziale Beratung, um Betroffene zu unterstützen. Sie ist eine kompetente, niederschwellige Anlaufstelle für Ratsuchende. Leonard Lansink alias „Georg Wilsberg“ übernahm 2003 die Schirmherrschaft. Der heutige Träger „Tumor-Netzwerk Münsterland“ wurde 2004 gegründet und im Jahr 2009 wurden 13 Außenstellen in vier Kreisen aufgebaut.
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