K – Der Buchstabe des Abends am 21.März in der seit langem ausverkauften Halle Münsterland. Fünf Chemnitzer haben sich aufgemacht, um das Tourende in Münster zu feiern.
„Wir waren schon oft hier, haben im Skaters Palace gespielt, aber nicht etwa in der Halle, sondern im Café, zusammen mit Casper „, gab man sich betont bescheiden. Sich auf die kleinen Anfänge besinnen ist ja nicht verkehrt, aber halt auch Image-wirksam. Kalkül soll aber hier keinem unterstellt werden. Die kleinen Clubs hat man vorerst hinter sich gelassen, es sei denn man geht bewusst auf chice „Club-Tour“. So kam im letzten Jahr immerhin das Gleis 22 zu der Ehre, einen (deutschen) Major-Namen spielen zu lassen.
Auf dieser Tour jedoch gab es das ganz große Besteck. Klotzen statt Kleckern hieß die Devise, immerhin wollten knapp 7000 Fans bestens unterhalten werden. Stadiontaugliche Lichtshow, mit allen Extras und einen Tonmann, der offensichtlich so neidisch auf die Kollegen vom Licht war, dass er die Regler fast bis zum Anschlag nach oben zog. Zum Leidwesen vieler Ohren muss man hier leider sagen – etwas weniger ist manchmal doch mehr.
Die Voraussetzungen waren also geschaffen, für einen stimmungsreichen Abend. Zu den Klängen von AC/DC’s „Back in Black“ wurde es dann immer dunkler in der Halle. Dann konnte es losgehen. Der mittlerweile wieder zum guten Ton gehörende Bühnenvorhang fiel und ab dann gab es nur noch Vollgas. „Für immer“, „Eure Mädchen“, „Ich will nicht nach Berlin“ und schon war die Stimmung auf dem Siedepunkt. Dieser Abend ließ bei den Fans keine Wünsche offen. Hier traf Angebot auf Nachfrage und alle hatten offensichtlich richtig Bock, man schaukelte sich gegenseitig hoch. Verpasst hat dies Chantal. Eine, aber wohlgemerkt nur eine Freundin von Jan, einem Fan aus der ersten Reihe, die hat es nämlich nicht zum Konzert geschafft.
Sänger Felix Brummer zeigte Mitleid, ließ sich das Telefon des Fans geben und rief Chantal kurzerhand von der Bühne aus an. Chantal wird sich sicher ärgern, dass sie gerade nicht erreichbar war, zum Trost hat sie jetzt Grüße der Band und des jubelnden Publikums auf ihrem Anrufbeantworter gespeichert. Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt…
Getragen von dieser Stimmung, verflog die Zeit in wahnsinnigem Tempo und mit unglaublicher Dynamik spielten Kraftklub diese Show. Geliehen von den Punk-Legenden Ramones, wurde es mit „Blitzkrieg Bop“ sogar einmal englischsprachig. Zur Verstärkung durften zu diesem Song noch einmal die Jungs von „Playfellow“, dem Support-Act die Bühne entern. Kurz vor dem Ende begaben sich Kraftklub dann noch einmal auf Tuchfühlung mit den Fans. Auf einem Minipodest inmitten der Halle spielten sie die letzten Songs. Das man jetzt nicht einfach aufhören kann, verstand sich wohl von selbst und zumindest „der“ Hit fehlte ja auch noch, eine britische Pop-Ikone wollte unbedingt noch Lieder gesungen bekommen.
Der Erfolg gibt vielem Recht und wer 7000 Menschen über einen Abend so am Kochen hält, der kann nicht viel falsch gemacht haben, Chapeau!
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