Zwei Künstler von internationalem Rang sind nächste Woche in der Aula am Aasee im Semesterkonzert des Jungen Sinfonieorchesters an der WWU in Münster zu hören: Im Doppelkonzert für Violine und Cello von Johannes Brahms übernehmen Alexander Sitkovetsky (Violine) und Gabriel Schwabe (Violoncello) die Soloparts. Daneben erklingt Tschaikowskis fünfte Sinfonie.
Besonderen Reiz soll die Zusammenstellung dieses Konzertabends daraus erhalten, dass die beiden Komponisten sich damals wohl nicht besonders grün waren. So soll Johannes Brahms, der 1889 in Hamburg die Probe zur deutschen Erstaufführung der 5. Sinfonie unter Leitung Peter Tschaikowskis gehört hatte, das Finale als „banal“ empfunden haben. Vielleicht war diese Aussage aber auch nur eine Revanche, weil Tschaikowski ein Jahr zuvor eine Aufführung von Brahms mit seinem Doppelkonzert ziemlich heruntergeputzt hatte: „Das Konzert machte trotz der vortrefflichen Interpretation nicht den geringsten Eindruck auf mich“. Jedenfalls geben laut Homepage des Jungen Sinfonieorchesters diese beiden provokanten Aussagen „der unmittelbaren Gegenüberstellung der beiden Werke eine besondere Würze“.
Alexander Sitkovetsky, der den ursprünglich vorgesehenen Geiger Niklas Liepe ersetzen wird, gehört zu den gefragtesten Violinisten seiner Generation. Regelmäßige Auftritte mit bedeutenden Orchestern wie dem London Philharmonic Orchestra, dem Tonkünstler-Orchester Wien, dem Konzerthausorchester Berlin und der Russian State Philharmonic sind Ausweis seiner außergewöhnlichen Karriere. Beim Label „DECCA“ spielte er zusammen mit der Geigerin Julia Fischer und der Academy of St. Martin in the Fields das Doppelkonzert von J.S. Bach ein.
Der Cellist Gabriel Schwabe ist Preisträger zahlreicher internationaler Wettbewerbe und debütierte inzwischen bei bedeutenden Orchestern, darunter das Philharmonia Orchestra, das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und die NDR Radiophilharmonie. Als Exklusivkünstler des Labels „Naxos“ hat Gabriel Schwabe seit 2015 mehrere CD-Einspielungen vorgelegt, darunter zuletzt das Brahms-Doppelkonzert zusammen mit Tianwa Yang und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, die enthusiastische Kritiken erhielten.
Semesterkonzert „!kontrovers“
Johannes Brahms: Konzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll op. 102
Pjotr Iljitsch Tschaikowski: Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64
Die Konzerte mit dem Titel „!kontrovers“ beginnen am Mittwoch und Freitag (29. und 31. Januar) jeweils um 20 Uhr in der Aula am Aasee (Scharnhorststraße 100 / Platz der Weißen Rose). Der Eintritt ist frei. Die musikalische Leitung hat Bastian Heymel. Weitere Infos auf www.jusi-muenster.de.
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