Ihr erinnert Euch an Sarah Arning? Gestern haben wir Sie euch ausführlich vorgestellt und über Ihre Motivation und ihren Background berichtet. Heute werfen wir im zweiten Teil etwas mehr Licht auf den von ihr gegründeten Verein kikambalacare e.V.! Wir möchten Euch vorstellen, wie die Situation Kenias ist und wo Sarah mit Ihrem Verein ansetzt.
Kenia ist bekannt für seine Landschaft und Gastfreundschaft, doch während einige im Überfluss leben, herrscht besonders in Kikambala eine Art Misswirtschaft. Die Tourismusbranche und daraus resultierende Dienstleistungen sind die größten Einnahmequellen. Aufgrund der Konkurrenz zu Tansania und der immer wiederkehrenden politischen Unruhen werden diese aber immer mehr in Mitleidenschaft gezogen. Kikambala sieht sich wegen rückläufiger Tourismuszahlen immer größerer Armut ausgesetzt. Es ist also davon auszugehen, dass viele der dort lebenden Menschen den Weg nach Europa antreten werden, wenn hier nicht nachhaltig geholfen und eine Perspektive geschaffen wird.
„Afrikanische Probleme brauchen Afrikanische Lösungen“
Gut ausgebildete Fachkräfte könnten das Wirtschaftswachstum in dem ostafrikanischen Land antreiben, daher legt der Verein den Fokus auf das Thema Bildung. Ziel ist es, den Menschen in Kenia eine langfristige Perspektive zu ermöglichen, indem sie eine fundierte und qualitativ hochwertige Ausbildung erhalten. So können die jungen Menschen in Kenia erfolgreich in den Arbeitsmarkt integriert werden und eigenständig die Zukunft ihres Landes mitgestalten. Der Verein möchte so Fluchtursachen bekämpfen.
Millionen an Entwicklungsgeldern wurden in den letzten Jahrzehnten nach Afrika übermittelt. Eine positive Veränderung ist aber kaum erkennbar. Die finanziellen Hilfen lindern zwar oft Symptome, bekämpfen aber nicht die Ursache und entwickeln sich so auf Dauer zum Loch ohne Boden. Hier setzt kikambalacare an und will, zwar auch mit Geld, aber gezielt an den richtigen Stellen Hilfestellung zur Selbsthilfe leisten.
Jeden von uns betrifft das Leid in anderen Teilen der Welt, denn dies fällt auch auf uns zurück. Wenn wir zum Beispiel unser Gemüse auf dem afrikanischen Markt verkaufen, zerstören wir somit den Absatzmarkt des kenianischen Gemüsebauern. Langfristig führt dies dazu, dass immer mehr Menschen das Land verlassen. Diese und noch andere Fluchtursachen möchte Sarah Arning bekämpfen und hat deshalb 2019 den Verein kikambalacare e.V. ins Leben gerufen.
„Mit Virtual Reality in die Armut vor Ort hineinversetzen“
Doch wie bringt man diese Realität an die Menschen heran, die von dem Elend der Welt wissen, aber durch die tägliche Berichtserstattung abgestumpft sind? Dabei ermöglichen die Nachrichten über den Fernseher oder das Internet einen relativ guten Einblick in diese Welt, die wie durch ein Fenster betrachtet wird. Man sitzt zu Hause oder in einem Café, einem sicheren Ort an dem man sich wohl fühlt. Doch wie ist es, das Gefühl zu bekommen, direkt vor Ort zu sein, nur halt ohne nach Afrika reisen zu müssen?
Die Antwort darauf hat der Verein, besser gesagt Sarah: Virtual Reality! Interessierte können mit einer VR-Brille direkt ins Geschehen eintauchen und sich so in eine immersive Realität begeben. 360 Grad Videos, die Sarah bei ihren Aufenthalten in Kenia aufgezeichnet hat, machen die Situation vor Ort fast direkt erlebbar. „Es ist wichtig aufzuzeigen, was Armut bedeutet und welchen Bedingungen die Menschen in Kenia ausgesetzt sind“ gibt Sarah im Interview zu verstehen.
Mehr zum Verein und auch Infos zu einer Mitgliedschaft gibt es auf der Homepage.
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