Kiepenkerl-Täter: Gasflaschen und Benzin in der Wohnung

Bei der Durchsuchung der Wohnung im Südviertel wurden unter anderem Gasflaschen und Benzinkanister sichergestellt. (Foto: mb)
Bei der Durchsuchung der Wohnung im Südviertel wurden unter anderem Gasflaschen und Benzinkanister sichergestellt. (Foto: mb)

Soeben wurden weitere Informationen zum Kiepenkerl-Täter bekannt. Nach Angaben der Polizei hatte dieser zwei weitere Wohnungen im Osten Deutschlands angemietet. In der Wohnung im Südviertel wurden heute Gasflaschen und Benzinkanister sichergestellt.

Der 48-jährige Mann, der gestern mit einem Campingbulli am Kiepenkerl in eine Menschenmenge gerast ist und zwei Menschen tötete, hatte auch in Dresden und Pirna Wohnungen angemietet. In der Wohnung in Münster fanden die Ermittler heute mehrere Gasflaschen und Kanister mit Bioethanol und Benzin. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Abend mit. Weshalb der Täter die Stoffe in seiner Wohnung aufbewahrt hat, sei Gegenstand der Ermittlungen. Die genaue Auswertung der Durchsuchungsmaßnehmen laufe noch.

„Bislang haben sich weiterhin keinerlei Hinweise auf eine politische Motivationslage des Täters sowie mögliche Mittäter ergeben“, betonte Polizeipräsident Hajo Kuhlisch. Vielmehr habe man Hinweise, dass die Ursachen für die Tat in seiner Persönlichkeit begründet seien. Nach Auskunft der Behörden ist der 48-Jährige mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten wegen Bedrohung, Fahrerflucht, Sachbeschädigung und Betrug. Alle Verfahren, drei in Münster, zwei in Arnsberg, seien allerdings mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt worden.

Die Polizei bestätigte, dass sich der Täter Ende März per Email bei Nachbarn gemeldet habe. Aus dem Inhalt ergaben sich vage Hinweise auf suizidale Gedanken, jedoch keine Anhaltspunkte für eine Gefährdung Dritter. Polizeibeamte erfuhren von der Email und wollten den Mann aufsuchen, trafen ihn jedoch an keiner der drei Wohnadressen an. Weitere Erkenntnisse über den seinen Verbleib konnte die Polizei bis zum Tatzeitpunkt nicht ermitteln. Zu dieser Zeit hatte der 48-Jährige aber Kontakte zum Gesundheitsamt der Stadt Münster.

„Wir konzentrieren uns jetzt mit unseren Untersuchungen insbesondere darauf, ein möglichst umfassendes Bild über das Verhalten des Täters in den Vorwochen zu erhalten, um dessen Motivation für die schreckliche Tat zu ermitteln“, erklärte der Polizeipräsident. „Doch das benötigt Zeit. Diese Zeit müssen wir uns nehmen, um möglichst lückenlos aufzuklären.“

 

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