Der Fahrer, der gestern Nachmittag seinen Kleinbus in eine Menschenmenge am Kiepenkerl steuerte und dabei zwei Passanten und danach sich selbst tötete, stammte offenbar aus Münster. Noch am Abend wurde die Wohnung des Täters durchsucht.
Es war 15:27 Uhr, als am Samstagnachmittag ein silbergrauer Campingbus auf die Außenterrasse am Kiepenkerl zufuhr und dabei eine 51-jährige Frau aus dem Kreis Lüneburg und einen 65-jährigen Mann aus dem Kreis Borken tötete. Mehr als 20 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Direkt nach der Tat erschoss sich der Täter selbst. Innerhalb kürzester Zeit waren erste Rettungskräfte und Polizisten vor Ort und riegelten den Tatort im Herzen der Stadt ab. Bei einer ersten Überprüfung des Tatfahrzeugs entdeckten die Beamten Drähte im Fahrzeuginneren und gingen zunächst von einem gefährlichen Gegenstand aus. Der Sicherheitsradius rund um den Tatort wurde daher vergrößert. Experten des LKA Düsseldorf fanden im Auto neben der Waffe noch eine Schreckschusspistole und sogenannte Polenböller.
„Nach dem jetzigen Stand der Ermittlungen handelt es sich bei dem Fahrer vermutlich um einen 48-jährigen Mann aus Münster“, erklärte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt am späten Abend, „bislang liegen keine Hinweise auf einen möglichen Hintergrund für die Tat vor.“ Die Ermittlungen würden „mit Hochdruck und in alle Richtungen geführt.“. Noch am Abend stürmten vermummte Polizisten die Wohnung des Täters im Südviertel. Sie sprengten die Tür und nahmen die Räume in Augenschein. Es wurden weitere Polenböller und eine unbrauchbar gemachte Maschinenpistole TYP AK 47 sichergestellt.
Zur Unterstützung der Polizei Münster wurden Kräfte aus ganz NRW angefordert, vor dem Polizeipräsidium am Friesenring gingen unzählige Fahrzeuge in Bereitstellung. Auf dem Schlossplatz landeten Notarzt-Hubschrauber zum Transport der zum Teil schwerst verletzten Passanten. Polizei-Einsatzleiter Martin Fischer lobte das besonnene Verhalten der Münsteraner unmittelbar nach der Tat: „Die Polizei konnte die notwendigen Maßnahmen schnell und reibungslos treffen, alle haben sich vorbildlich verhalten und den Tatortbereich sehr schnell verlassen.“
Noch immer werden am Tatort Spuren gesichert. Daher kann es am Sonntag weiterhin zu Behinderungen und Einschränkungen in der Innenstadt kommen. Das Bundeskriminalamt hat ein Hinweisportal online geschaltet. Unter www.bka-hinweisportal.de können Videos oder Fotos, die im Zusammenhang mit der Tat stehen, hochgeladen werden. „Allein die Tatortaufnahme wird viel Zeit in Anspruch nehmen“, betont Polizeidirektor Fischer. „Wir brauchen Zeit, die Spuren auszuwerten und die Ergebnisse der Ermittlungen zusammenzuführen.“
Am Mittag werden sich Armin Laschet (Ministerpräsident NRW), Horst Seehofer (Bundesinnenminister) und Herbert Reul (NRW Innenminister) vor Ort zum Sachverhalt und zum Stand der Ermittlungen informieren.
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Warum schreibt ihr immer noch Attentat und Anschlag? Auf Sensationsgeilheit und somit vermehrte Aufrufe und steigende Besucherzahlen eurer Seite aus?
Es war ein erweiterter Suizid eines psychisch kranken Einzeltäters und somit eine Amokfahrt.
Stellt das mal endlich klar in euren Berichten!
Wir reden von „Attentat“, weil es ein Attentat war. Siehe Definition: „Ein Attentat ist eine Gewalttat, die auf die Tötung oder Verletzung einer Person oder einer Gruppe abzielt. In den meisten Fällen ist das Attentat politisch, ideologisch oder religiös motiviert, in manchen Fällen stehen auch wirtschaftliche Interessen oder eine psychische Störung hinter einer Tat. Oft ist das Attentat verbunden mit öffentlich.“
Annika kennt die Definition von „Attentat“ nicht.
Vielleicht sollte Sie sich erstmal informieren.