An die Gala der KG Freudenthal wird stets eine hohe Messlatte angelegt, gilt sie doch als eine der schönsten und größten in der Domstadt. Eine Messlatte, die die älteste Gesellschaft Münsters stets auch selbst wieder zu überspringen vermag. Rund 500 Gäste erlebten in der edel und festlich dekorierten Halle in Gievenbeck erneut eine Gala der Superlative. Mit einem kleinen Wermutstropfen, der sich erst ganz am Ende zeigte.
Tänzerische Programmpunkte boten Highlights mehrfach gekrönter Europa- und Deutschen Meister im Showtanz. Musik von Stars und Sternchen und der Auftritt des Prinzen Christian I in seinem Wohnzimmer, sorgten für einen runden Schliff der „diamantgleichen“ Gala. Direkt zu Beginn turnten Eclipse in den Saal und boten zu peppiger Musik noch poppigere Tänze. „Eclipse sind zum neunten Mal bei der Freudenthal-Gala, die tanzen Champions-League“, kündigte Präsident Jan Homann die flotten Girls an, die sich in der höchsten Tanzklasse des Karneval regelmäßig messen und siegen.
Dass Jan Homann am Ende des Abends bekannt geben würde, dass er das Amt des Präsidenten der Traditionsgesellschaft nicht wieder antreten wird, war zu diesem Zeitpunkt noch niemandem bewusst. Freudenthal bestehe seit 185 Jahren aus Freundschaft und Treue, die er der Gesellschaft weiterhin halten werde, gab Homann dem Publikum bekannt.
Vor diesem Wermutstropfen aber, genossen die Gäste nebst kölscher Cover-Musik, etlichen Tanzpausen und den höchsten Tanzleistungen der münsterischen Amazonen der Schlossgeister auch den Auftritt der Steinbrücker Schiffermädchen. Der mehrfache amtierende Europameister im Gardetanz ist regelmäßiger Gast auf der Gala und hat nicht nur weibliche, sondern auch männliche Tänzer zu bieten. Entsprechend hoch waren die akrobatischen Wurffiguren der Mariechen, die elegant und immer lächelnd das Publikum mitrissen.
Wie frisch, modern und mitreißend Showtanz sein kann, zeigten die Tänzerinnen von Magic Unity. Als Putzdamen verkleidet schlichen sie zunächst durch die Reihen der Gäste und wischten durch den Saal, bevor sie sich auf der Bühne dann in ihren Glitzerkostümen präsentierten und den Gästen ein weiteres mal das Staunen ins Gesicht zauberten.
Nicht soviel Zuspruch bekam Bauchredner Bauchredner Michael Schürkamp alias Master Me. Mit seinen zwei Figuren Oskar und Elvira Koslowski riss der Künstler teils angestaubte Witze wie „wie nennt man eine Windel auf türkisch – Güllehülle“, oder „Warum gibt es kein veganes Huhn – weil da Ei drin ist“. Mäßig war die Aufmerksamkeit und ebenso mäßig der Applaus. Alles wieder wett machte Sängerin Curly aus Hannover, die bereits bei „The Voice of Germany“ und „Popstars“ Erfolge verzeichnete. Mit Popschlagern und Partyklassikern holte sie die Gäste fix von den Sitzgelegenheiten – klasse Stimmung garantiert. Auch Prinz Christian I gab bei seiner Muttergesellschaft alles. „Habt ihr Bock, die Bude mit mir abzureißen?“ holte der Partyprinz alles aus sich heraus. Die Gäste zogen begeistert mit. Handylichter, die sich zum Takt der Musik bewegten verwandelten den Saal zu Ehren des Prinzen in ein Lichtermeer.
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