Auch für die Studierenden der Kunstakademie Münster bedeutet die Corona-Pandemie eine Zeit schmerzhafter Beschränkungen. Die praktischen Studienanteile in den Klassenateliers und Werkstätten konnten seit dem letzten Sommersemester nur stark eingeschränkt bis gar nicht stattfinden. Auch der „Rundgang“, die Großausstellung der Studierenden, der jedes Jahr im Februar an die 10.000 Kunstinteressierte an den Leonardo-Campus zieht, wurde abgesagt. Mit dem „KEINrundgang 21“ wurde nun eine mehr als gute Notlösung gefunden.
Für die 13 Studierenden, die die Planung und Kuratierung des traditionellen Rundgangs gemeinsam mit Professorin Suchan Kinoshita und Professor Aernout Mik übernommen hatten, bedeutete das viele Rückschläge und ein permanentes Umdenken: „Es war eine Odyssee mit sich ständig verändernden Bedingungen des Zusammenkommens und Arbeitens, des Revidierens und der Veränderung von Plänen. Wichtig war es uns, mit der Situation zu arbeiten und uns nicht zurückzuziehen“, so das Team. In der Kunstakademie selber ist es noch nicht wieder möglich, Publikum zu empfangen. So mussten neue Orte und Möglichkeiten gefunden werden – digital und real. Das Ergebnis ist der „KEINrundgang 21“.
Der Titel soll deutlich machen, dass es sich um ein eigenständiges Konzept handelt, und nicht um das übliche Ausstellungsformat, das mit fixen Erwartungshaltungen des Publikums verknüpft ist. Der „KEINrundgang“ findet zum einen auf der Webseite www.kr21.de statt, auf der digitale und virtuelle Arbeiten sowie Live-Streams präsentiert werden und die zugleich als zentraler Informationspunkt für das Programm dient. Zum anderen finden noch bis zum 16. Juli im Stadtraum von Münster jene Projekte statt, die den Sprung von der Idee in die Realisation geschafft haben. Performances, Gruppenausstellungen, Filmprogramme, Soundarbeiten, Installationen und interaktive Happenings warten darauf, besucht und entdeckt zu werden.
Bunt ist die Zusammensetzung der Spielorte, zu denen beispielsweise der Hafen, die B-Side, das Pumpenhaus, das Schlosstheater, die Promenade, der Wienburg- und der Schlosspark, die Wiese am Juridicum, das Factory-Hotel, die Volksbank an der Neubrückenstraße, das Landgericht, die Ateliergemeinschaft Schulstraße und der Wewerka-Pavillon gehören. Auch das ehemalige Ladenlokal von „Kösters – Das Haus für Wohnkultur“ am Prinzipalmarkt 45 ist zum Pop-up-Ausstellungsraum geworden.
Alle Projekte und Orte sind auch auf einer Karte auf der Website kr21.de verzeichnet oder können im Veranstaltungskalender auf der Homepage der Akademie eingesehen werden.
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