Entgegen der Wetterprognosen gab es zum großen Christi-Himmelfahrts-Gottesdienst beim Katholikentag keinen Meimel. Rund 25.000 Teilnehmer nahmen an der Freiluftmesse vor dem Schloss teil, darunter über 100 Bischöfe, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und zahlreiche Prominente aus Politik und Gesellschaft.
„Wenn einer den Tod besiegt hat, dann kann man ihm applaudieren, und das tun wir heute mit diesem Fest“, sagte Münsters Bischof Felix Genn zur Eröffnung. Er rief die Christen auf, als Zeugen des Glaubens Frieden in die Welt zu tragen. Ausserdem wünschte er sich, dass der Katholikentag dazu befähige, „tiefer zu entdecken, was unser Auftrag und unsere Sendung ist: im Heute in uns selbst, in unserer Umgebung, in unseren Gemeinden, in unserer Gesellschaft und für die Welt den Frieden zu suchen“.
Jeder Einzelne müsse schauen, welche „Waffen“ er zerstören könne, um damit den Frieden einzuläuten. „Aus der Kraft des Auferstandenen ist Friede möglich. Das wäre die Botschaft von Münster schlechthin“, betonte Genn und appellierte an die Teilnehmer, nach dem Katholikentag in der Stadt des Westfälischen Friedens als Friedensbotinnen in ihrem Alltag zu wirken und betonte: „Weder ein irdisches Reich noch der unverwandte Blick zum Himmel ist unsere Berufung.“
Der Bischof verwies auf die Gratwanderung, als Kirche den Blick auf das Jenseits und zugleich auf die Gesellschaft zu richten. „Sind die Christen vielleicht zu sehr durch den Blick auf den Himmel fixiert und vergessen dabei die Erde und die Gestaltung dieser Welt? Umgekehrt lässt sich dieser Vorwurf auch hören, wenn die kirchliche Verkündigung zur Zurückhaltung in konkreten Fragen von Gesellschaft und Politik ermahnt wird.“
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