Das Motto des diesjährigen Katholikentags in Münster „Suche Frieden“ scheint eine geradezu unerschöpfliche Quelle an Themen für Podiumsgespräche, Workshops, Konzerte, Gottesdienste, Theaterstücke, Ausstellungen und zahllose weitere Aktionen darzustellen. Über 1.000 Veranstaltungen haben der Bischof Münsters, Dr. Felix Genn, und der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Prof. Thomas Sternberg, für die fünftägige Veranstaltung vom 9. bis zum 13. Mai angekündigt.
„Das Bistum und die Stadt scheinen ganz heiß darauf zu sein, nach 88 Jahren endlich mal wieder Gastgeber des Katholikentags zu sein“, sagt Sternberg und freut sich besonders darüber, dass der 101. Katholikentag in seiner Heimatstadt stattfindet. Der Beginn des verheerenden 30-jährigen Krieges vor genau 400 Jahren war Anlass für das Motto, aber auch das Ende des ersten Weltkriegs vor 100 Jahren. Den Ort des Westfälischen Friedens als Austragungsort zu wählen, wirkt in diesem Zusammenhang wie ein Symbol der Hoffnung auf Frieden auch in friedlosen Zeiten.
Es geht um den Friedensbegriff im Großen wie im Kleinen, erläutert Sternberg. Und so stehen die zentralen Themen der aktuellen Weltpolitik wie der Krieg in Syrien, der Klimawandel, Nationalismus oder die soziale Gerechtigkeit ebenso auf dem Programm der sogenannten „Großen Podien“, wie der Friede in der eigenen Familie. „Die katholische Kirche ist vielfältig und bunt“, sagt Sternberg und dies soll das umfangreiche Spektrum an Veranstaltungen widerspiegeln. „Es kommen natürlich sehr viele Prominente, allen voran der Bundespräsident. Am meisten freue ich mich aber auf die Begegnung mit den vielen einzelnen Besuchern, die zu uns nach Münster kommen“, so Bischof Genn. Er hofft, dass vom Katholikentag eine dauerhafte Wirkung ausgeht und sich auch danach viele Menschen mit Münster verbunden fühlen.
Dass es sich um eine außergewöhnlich familienfreundliche Veranstaltung handelt, ist Felix Genn besonders wichtig: „120 bis 160 Erzieher sorgen dafür, dass auch die kleinsten Besucher sehr gut versorgt werden und die Eltern vielleicht auch mal ohne den Nachwuchs eine der zahlreichen Angebote wahrnehmen können“. Ein Open-Air-Hörsaal des Excellenzclusters „Religion und Politik“ gehört ebenso zum ausgefallenen Programm, wie ein Begegnungskonzert mit 4300 Sängern auf dem Domplatz oder die Licht-Performance „Glaubensfeuer“ in der Lambertikirche. Zu den skurrilsten Angeboten dürfte der Tretbootgottesdienst auf dem Aasee mit dem Titel „Auf zu neuen Ufern“ gehören.
Genn und Sternberg betonen immer wieder die Einbindung der evangelischen Kirche, der Begriff der Ökumene hat bei der Veranstaltung eine zentrale Bedeutung: „Einen Katholikentag zu veranstalten bedeutet nicht, sich von anderen abgrenzen zu wollen“, betont Sternberg. Auch andere Religionen sind immer wieder Teil des Dialogs.
Ab dem 12. März wird das fertige Programm auf der Webseite des Katholikentags www.katholikentag.de veröffentlicht und ab dem 9. April soll auch die Katholikentags-App mit allen wichtigen Infos zum Download bereitstehen.
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