Nach der Amokfahrt am Kiepenkerl vom vergangenen Samstag fragen sich viele Menschen, welche Sicherheitsvorkehrungen der Katholikentag getroffen hat. Geschäftsführer Roland Vilsmaier hat die Antworten.
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Herr Vilsmaier, nach der Amokfahrt in Münster kam die Frage auf: Findet der 101. Katholikentag statt?
Die Amokfahrt war für uns als Organisatoren ein Schock: Die Belegschaft der Geschäftsstelle kam direkt von einer sehr guten Klausurtagung, als wir davon erfuhren. Wir trauern mit den Angehörigen um die Opfer dieser Tat. Wir werden der Opfer auch während des Katholikentags gedenken, die Veranstaltung findet also statt.
Können sich die Teilnehmenden beim Katholikentag sicher fühlen?
Wir haben alle Maßnahmen ergriffen, die für uns möglich sind, um einen friedlichen und sicheren Katholikentag zu gewährleisten. Unter anderem haben wir mit der Polizei und den Behörden über ein Jahr hinweg ein umfangreiches Sicherheitskonzept ausgearbeitet, das Maßnahmen für verschiedene mögliche Ereignisse bereithält.
Werden Sie sich nach der Amokfahrt in Münster das Konzept nochmals anschauen?
Natürlich werden wir zusammen mit der Polizei alle Vorkehrungen, die wir für die Sicherheit der Katholikentags-Teilnehmenden treffen, auf Herz und Nieren prüfen – auch im Licht der Erkenntnisse, die die Polizei aus diesem schrecklichen Vorfall gewonnen hat. Man muss gleichzeitig sagen, dass die Behörden sich selbst sehr gut auf den Katholikentag vorbereiten. Für den professionellen Umgang mit dem Vorfall möchte ich deshalb der Polizei danken.
Das Sicherheitskonzept des Katholikentags umfasst 99 Seiten. Was steht da drin?
Auf diesen 99 Seiten definieren wir die Aufgaben, die der Katholikentag erledigen muss, um die Sicherheit der Teilnehmenden zu gewährleisten – soweit es von unserer Seite aus möglich ist. Beispielsweise Absperrungen mit Wassertanks. Es werden aber auch die anderen Absprachen mit den Behörden von Stadt und Polizei festgehalten, zum Beispiel wie wir mit einem Stromausfall oder großer Hitze umgehen.
Wie lange und wie intensiv wurde daran gearbeitet?
Allein beim Katholikentag hat an dem Genehmigungsantrag, zu dem das Sicherheitskonzept gehört, fast die halbe Geschäftsstelle – ein Dutzend Mitarbeitende – gearbeitet und zwar mehr als ein Jahr lang. Dazu kommen viele Stunden, die auch Polizei und Stadt investiert haben. Es gab zahlreiche Sitzungen, bis alles stand und abgesprochen war.
Wie konnten Sie die Erfahrungen aus den vergangenen Katholikentagen darin einarbeiten?
Das Thema Sicherheit ist nicht erst seit Münster wichtig für uns. Schon in Leipzig, Regensburg, Mannheim und früher hatten wir dazu Konzepte, die immer wieder auch als Vorlage für den jeweils kommenden Katholikentag dienten. Wir haben also viel Erfahrung bei der Erstellung von Sicherheitskonzepten für die Teilnehmenden eines Katholikentags. Gleichzeitig steigen die Anforderungen in diesem Bereich, denen wir genügen müssen.
Wird das Bild des Katholikentags von Straßensperren, Polizei und Kontrollstellen bestimmt werden?
Natürlich wird man Polizei sehen und Kontrollstellen und auch manchen Wassertank. Dies alles wird aber nicht zum bestimmenden Bild des Katholikentags werden. Das Bild werden die Teilnehmenden mit den türkisfarbenen Schals ausmachen, die Gottesdienste auf den großen Bühnen auf dem Dom- und Schloßplatz, die Stände beim Abend der Begegnung und auf der Kirchenmeile, die Chöre und Gruppen, die in der Stadt singen und musizieren werden und die Diskutanten auf den Podien. Wir freuen uns auf den Katholikentag in Münster, von dem ein Zeichen des Friedens ausgehen wird.
(Quelle: Katholikentag)
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