Vor vier Jahren entwickelte die Polizei Münster in Zusammenarbeit mit dem Universitäts-Klinikum Münster (UKM) und der Feuerwehr ein lokales Präventionskonzept. „Verantwortung und Emotionen“, so der Name der Kampagne, wendet sich vor allem an die jugendlichen Verkehrsteilnehmer.
Viermal im Jahr lädt die Polizei Oberstufen von Münsteraner Gymnasien und Berufsschulen auf das Gelände der Unfall-Chirurgie des UKM an der Waldeyer Straße ein. „Wir stellen realistisch Unfall-Szenarien nach und gehen damit gezielt auf die jungen Menschen zu und lassen sie Teil des Geschehens werden“, erklärt Udo Weiss, Leiter der Direktion Verkehr im Polizeipräsidium Münster. Das Ziel der Kampagne ist klar: die jungen Verkehrsteilnehmer für die Komplexität des Verkehrsgeschehens sensibilisieren und Unfallrisiken vermeiden.
Was ist als Ersthelfer zu tun? Wie setze ich einen Notruf ab? Wie sichere ich einen Unfallort? All das sind zentrale Fragen, deren Antworten interaktiv mit den Schülern erarbeitet und umgesetzt werden.
Doch was heißt es eigentlich, Unfallopfer zu sein? „Auch das möchten wir anschaulich demonstrieren“, betont Weiss, „spätestens beim vollständigen Entkleiden im Schockraum und Legen des Blasenkatheders gibt das Unfallopfer jegliche Intimsphäre auf“.
Die Aktion soll aufklären, sensibilisieren und schulen. Dass der Bedarf vorhanden ist, zeigt ein Blick auf die Unfallstatistik aus dem letzten Jahr: So verursachte die Gruppe der 18 bis 24-Jährigen rund 65 Prozent der meldepflichtigen Verkehrsunfälle in Münster. Hierbei wurden 33 Personen schwer und 102 Personen leicht verletzt.
Bislang konnten über 4000 Schüler mit der Kampagne erreicht werden. Direktionsleiter Udo Weiss ist sich über ihren Erfolg sicher: „Wer die hier gezeigten Tipps befolgt, ist im Ernstfall auf der sicheren Seite.“
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