In diesen Tagen werden überall Pflegende als „Helden der Nation“ beklatscht und mit Schokolade überhäuft. Das ist nett gemeint, aber nicht zielführend. Auch die Beschäftigten selbst sind über diese Form der Wertschätzung nicht immer glücklich.
Nicht erst jetzt, sondern seit Jahren arbeiten die Pflegenden in Kliniken, Heimen und ambulant über ihre Kräfte hinaus, bewältigen 12-Tage Dienste am Stück mit bis zu 12 Stunden-Schichten. Sie arbeiten für geringe Bezahlung und werden lediglich als Kostenfaktor im Gesundheitssystem angesehen. Der durch die Corona-Krise ausgelöste Ausnahmezustand kann nicht mehr verbergen, was seit langem unter den Teppich gekehrt wurde: die Kürzung von Personal, die zunehmende Bürokratisierung, das Einsparen von wichtigen Therapien – all das ist weder neu noch überraschend und geschah sehenden Auges. Die Corona-Pandemie sorgt jetzt dafür, dass diese Missstände immer deutlicher benannt werden. Viele erkennen nun, dass eine auf Profit ausgerichtete Pflege lebensbedrohlich ist.
Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) stellt sich auf die Seite der Pflegenden und betont: Pflege gehört zur Daseinsvorsorge und darf dem Wettbewerb und der Profitlogik nicht unterworfen werden. Sie brauche ausreichende Ressourcen, Solidarität und die ihr gebührende Anerkennung. „Leben und arbeiten in Würde und Solidarität“ ist ein Leitsatz der KAB. „Wir treten daher entschieden dafür ein, den politisch verursachten Pflegenotstand zu beseitigen und rufen die Verantwortlichen eindringlich auf, die Situation für die Pflegenden gemäß unsrer Forderungen zu verbessern und dadurch auch das Gesundheitssystem für jeden einzelnen von uns zu stärken.“
Die KAB fordert die sofortige Umsetzung folgender Maßnahmen:
- monatlich 500 € mehr für jeden Beschäftigten
- Keine Privatisierung im Gesundheitswesen
- Gefahrenzulage für gefährdete Beschäftigte in der Pflege
- Keine Aufweichung bei Arbeits- und Ruhezeiten
- Tägliche Corona-Tests für alle Beschäftigten
- angemessene Schutzkleidung für alle in der Pflege tätigen
Ihr könnt die Kampagne unterstützen: Hier gibt es das Plakat zum Ausdrucken. Hängt es euch in euer Küchen-, Büro-, Wohn- oder Schlafzimmerfenster, fotografiert das und verbreitet es über Social Media weiter.
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