Hände Richtung Himmel gestreckt, brummender Beat dröhnt durch die Lautsprecher, ein selten warmer Samstag im Mai 2019. Das JuWi-Fest ließ es sich auch dieses Jahr nicht nehmen, den frühen Sommer zu feiern, wenn auch: verändert.
Das JuWi-Fest wird jedes Jahr von fünf ehrenamtlichen Studierenden der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften veranstaltet. Vor 45 Jahren startete es als Sommerfest für die beiden Fachbereiche und entwickelte sich über die Jahre zu einem Kultevent, das man als Münsteraner Studierender zumindest kennt, wenn nicht sogar jährlich aufsucht.
Doch im Vorfeld der diesjährigen Ausgabe stand ein großer Konflikt: Die Anwohner rund um das Juridicum beschwerten sich über die laute Musik der vorherigen Jahre und die Stadt Münster reagierte: Im kommenden Jahr, also 2019, dürfe das JuWi-Fest nicht mehr auf dem Gelände des Juridicum stattfinden.
Darin liegt vermutlich auch das veränderte Bild des Festes begründet. Wer in den letzten Jahren das Sommerfestival aufsuchte, musste einerseits einen für Studierende durchaus hohen Eintrittspreis bezahlen. Dafür gab es viele Rock- und Indie-Bands, dazu auch immer einen oder zwei große Acts. 2018 war das DJ Duo „Ofenbach“ gebucht, 2017 kamen Mitglieder der Band „OK KID“, nachdem Alex Clare wegen einer Ohrenentzündung absagen musste. Auf zwei Bühnen konnte man sich entweder elektronischen Klängen hingeben oder im Moshpit zur Musik feiern.
Dieses Jahr wurde es kostenlos, kleiner und unaufgeregter. Im Vergleich zu den Massen, die in den letzten Jahren das Juridicum gefüllt haben, wirkte sogar die kleine Fläche vor dem Schloss merkwürdig leer. Angekündigt wurde die diesjährige Ausgabe als „JuWiläum“, denn das JuWi-Fest fand zum 45. Mal statt. Doch von Jubiläumsstimmung war keine Spur. Die Bands waren eher pop-lastig und coverten bereits bekannte Songs. Die frühe Uhrzeit ließ die Besucher verunsichert zurück, ob es denn in Ordnung wäre, sich jetzt schon hemmungslos den Beats hinzugeben. Insgesamt erinnerte die Veranstaltung eher an das Vorverkaufsevent, welches in den letzten Jahren dazu diente, potentielle Besucher zum Kauf von Eintrittskarten zu animieren. Es war ein Vorgeschmack auf das, was kommen sollte. Und genau so schien auch das JuWiläum zu sein. Als wäre es ein Vorgeschmack auf das große, bunte Fest, das alle erwarteten. Doch das war bereits der Hauptact.
Insgesamt war es eine angenehme Veranstaltung. Man konnte die Sonne genießen, ein wenig Musik hören, hatte eine kostengünstige Alternative zum Bier des Bierfestes und konnte mit seinen Freunden einen schönen Nachmittag verbringen. Die tatsächlichen Highlights des 25. Mai fanden jedoch an anderen Orten statt. Für Fans dieses Formats eine kleine Enttäuschung.
Sorry der Artikel trifft es nicht so ganz….Ab ca. 17:30 war der Platz komplett voll mit fast 3000 Leuten und die Bands haben keineswegs überwiegend gecovert. Die Lieferanten und Jules Ahoi haben bei den Zuschauern mit eigenen Songs für Top Stimmung gesorgt und haben bewiesen, dass ihr Ruf als vielversprechende lokale Newcomer berechtigt ist. Also insgesamt gutes Booking & gute Stimmung. Ich finde die Veranstalter haben das Beste aus den begrenzten Möglichkeiten gemacht.
Also beim nächsten Mal wenn man so einen Artikel über ein Festival schreibt, bitte auch bis zum Ende bleiben….