John Degenkolb siegt beim diesjährigen Sparkassen Münsterland Giro. Nach zweiten Plätzen in den Jahren 2011 und 2014 setzte sich der Sieger von Mailand-San Remo und Paris Roubaix erstmals auch am Schlossplatz in Münster durch. Zweiter wurde der Vorjahres-Zweite Roy Jans aus Belgien, Dritter der Deutsche U23-Meister Pascal Ackermann. „Das war jetzt die perfekte Motivation für Katar“, so Degenkolb nach 215,8 Kilometern und 4:50:52 Stunden Fahrzeit.
Nachdem wenige Kilometer vor der Einfahrt in die 5,4 Kilometer lange Zielrunde durch Münsters Innenstadt, die die Profis dreimal zu fahren hatten, Regen einsetzte, konnte Degenkolb seine Klassikerfähigkeiten voll ausspielen. „Das Finale kam mir sicher entgegen, es war rutschig und schwierig, aber am Ende kennt ja jeder die Runde hier. Entsprechend bin ich voll konzentriert immer vorne gefahren – aber jetzt auch wahnsinnig glücklich.“
Für zwei Münsteraner könnte der Münsterland Giro ein Abschied und sogar das letzte Rennen ihrer Karriere gewesen sein. Fabian Wegmann war dabei im Finale sogar nochmals zu Boden gegangen: „Etwas schade, sonst wäre was drin gewesen, die Gruppe vorne war ja nicht mehr so groß“, so der 36-Jährige, der derzeit noch keinen Vertrag für die kommende Saison hat. „Erstmal war das mein letztes Rennen – und wenn es dabei bleibt ein schönes Finale auf heimischen Straßen.“ Auch für Linus Gerdemann steht noch nicht ganz fest, wie es in Zukunft weitergeht.
Mehr Glück mit dem Wetter hatten die 4502 Jedermannsportler, die bereits in den frühen Morgenstunden in die drei Distanzen starteten. Statt Regen gab es überwiegend Sonne, aber am Morgen noch nasse Straßen und Nebel. Bei den „Jedermännern“ siegten Florian Anders und Ingrid Haast (140km), Daniel Aben und Anne Peters (110km) sowie Jonas Leefmann und Isabel Frerichs (70km).
Auch für die Sanitäter der Hilfsorganisationen bedeutet so ein Tag eine sportliche Herausforderung, denn immerhin gilt es die gesamten Strecken während aller Rennen abzusichern. Bereits beim ersten Rennen der Amateure kam es im Bereich Tillbeck zu einem Massensturz. Hierbei verletzte sich eine Person so schwer, dass diese vom Notarzt versorgt werden musste und mit dem RTW ins nächstgelegene Krankenhaus transportiert wurde. Insgesamt mussten in diesem Jahr 75 Radler rettungsdienstlich versorgt werden.
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