Schon im vergangenen Jahr konnte Ian Shaw die Sound Lake City begeistern. Grund genug, ihn auch in diesem Jahr wieder in die Cloud einzuladen und so den Fans und denen die ihn einst verpassten, die Chance zu bieten, weltbekannte Melodien auf eine unglaublich unterhaltsame Art erneut zu erleben. Gediegener Jazz gepaart mit britischem Humor. Sir Elton John hätte höchstwahrscheinlich bei Ian Shaws Interpretation seines „Rocket Man“ vor Lachen Luftnot erlitten. Mit großer Hingabe interpretiert er Songs von Joni Mitchell und Van Morrison, hierbei stets den Respekt vor Künstler und Werk im Fokus.
Zu Beginn des zweiten Teils ein kurzes Interview mit einem der Veranstalter, Andreas Steinke, bei dem Ian Shaw sich dem Publikum als gutgelaunter und wortwitziger Gesprächspartner offenbart. Kritische Anmerkungen zu Weihnachten, ein Fest welches ihn zwar immer noch bewegt, jedoch nach seiner Ansicht aus kommerziellen Gründen seinen eigentlichen Sinn zu verlieren droht. Unerwartet harsche Töne gab es dann auch noch, so schämt er sich aktuell für seine Heimat, bzw. die unwürdige Haltung Großbritanniens zur Flüchtlingssituation. Immerhin hat die britische Regierung es fertiggebracht 200.000 Pfund bereitzustellen – allerdings für Zäune, welche die Grenzanlagen nach Frankreich zusätzlich sichern. Aus diesem Anlass reiste er nach Calais und Dunkerque, um sich vor Ort ein Bild zu machen wie Frankreich und und das Vereinigte Kömigreich die Menschen, die in der Not ihre Heimat verlassen mussten, verwalten statt ihnen zu helfen.
Spontan gab er Benfizkonzerte für und auch mit Flüchtlingen, organisierte wohltätige Auktionen und betrieb Fundraising, zum Teil mit hochkarätiger Unterstützung aus dem Umfeld der Jazzmusik. Der Reinerlös aus dem Verkauf der zur Mitte Dezember erscheinenden Single „My Brother“ kommen daher auch in vollem Umfang Organisationen zugute, die Flüchtlinge caritativ unterstützen, was das Publikum mit spontanem Applaus honorierte.
Ein akustisches Bonbon servierte einer der Hauptsponsoren der „Sound Lake City“- Veranstaltungsreihe, welcher eine spezielle Lautsprecheranlage zur Verfügung stellte, die dieses einmalige akustische Erlebnis auch noch optisch aufzuwerten wusste. So verging die Zeit einmal mehr wie im Fluge, mit „Halleluja“, gab es zum Schluss dann noch einen besinnlich-emotionalen Höhepunkt, wie man doch an einigen Besucheraugen ablesen konnte.
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