Top-Favorit Jasper Philipsen vom Team Alpecin-Deceuninck hat den Sparkassen Münsterland Giro 2024 für sich entschieden. Nach 202 Kilometern setzte sich der Belgier souverän im Massensprint am Münsteraner Schloss gegen seine Konkurrenten durch und feierte damit seinen neunten Saisonsieg. Zweiter wurde der ebenfalls belgische Fahrer Jordi Meeus (Red Bull – BORA – hansgrohe), gefolgt von Landsmann Milan Fretin (Cofidis), der das rein belgische Podium komplettierte.
Der Sieger Philipsen zeigte sich nach dem Rennen zufrieden: „Es war ein aktives und attraktives Rennen, das mein Team gut kontrollieren konnte. Im Finale wurde es hektisch, aber das kenne ich schon von diesem Rennen. Auf den letzten Metern habe ich mich an das Hinterrad von Meeus geheftet, nachdem Bora ein starkes Leadout gefahren hatte. Ich bin froh, dass ich zum Saisonende noch einen Sieg holen konnte“, sagte der 26-Jährige. Auch Meeus zeigte sich trotz der Niederlage zufrieden und meinte, er sei „nicht schlecht gefahren, aber von einem Besseren geschlagen worden“.
Milan Fretin, der Drittplatzierte, blickte ebenfalls positiv auf das Rennen zurück. Für ihn war es bereits das dritte Podium innerhalb der letzten zwei Wochen. „Die Form ist nach einer langen Saison noch gut. Heute musste ich im Finale ein wenig für mich selbst fahren, aber auch das hat funktioniert“, erklärte Fretin.
Aus deutscher Sicht sorgte Maximilian Walscheid (Team Jayco AlUla) mit einem fünften Platz für das beste Ergebnis. Knapp hinter ihm landete Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech) auf Rang sechs. Für den Eritreer Biniam Girmay (Intermarché-Wanty) reichte es zu einem starken vierten Platz.
Simon Geschke beendet Karriere
Neben den sportlichen Erfolgen stand der Sparkassen Münsterland Giro 2024 auch im Zeichen eines Abschieds: Simon Geschke (Cofidis) beendete nach dem Rennen seine lange Karriere. Der 38-jährige Routinier ließ seine Laufbahn mit gemischten Gefühlen ausklingen: „Über die Saison habe ich es noch nicht richtig realisiert, dass es vorbei ist, aber seit gestern Abend habe ich ein komisches Gefühl. Es wird Dinge geben, die ich vermisse, aber jeden Tag aufs Rad zu steigen, gehört nicht dazu. Ich bin stolz auf meine Erfolge und das, was ich als Teamkollege erreicht habe“, sagte Geschke.
Das Rennen begann rund 35 Kilometer nach dem Start in Haltern am See mit einer siebenköpfigen Spitzengruppe, angeführt von Jannik Steimle (Q36.5 Pro Cycling Team). Die Ausreißer erarbeiteten sich einen Vorsprung von bis zu drei Minuten, wurden jedoch in den Baumbergen fast gestellt. Sie schafften es dennoch, bis 23 Kilometer vor dem Ziel an der Spitze zu bleiben. Der Vorjahressieger Per Strand Hagenes (Visma | Lease a Bike) versuchte an der zweiten Überfahrt des Daruper Berges, sich vom Feld zu lösen, blieb jedoch erfolglos. Nachdem alle Versuche, einen Massensprint zu verhindern, scheiterten, ging die Rennspitze geschlossen auf die Schlussrunden.
Organisatoren zufrieden
Auch organisatorisch zeigte sich der Sparkassen Münsterland Giro 2024 als Erfolg. „Gefühlt werden es jedes Jahr mehr Zuschauer an der Strecke, und dieses Jahr spielte auch das Wetter perfekt mit“, freute sich Fabian Wegmann, der Sportliche Leiter des Rennens. „Dass sich das Rennen weiterentwickelt, sieht man auch an den Namen auf der Siegerliste.“ Der Veranstaltungs-Organisator Rainer Bergmann zog ebenfalls ein positives Fazit und betonte die hohe Teilnehmerzahl beim LeezenCup, dem Rennen für Hobbyfahrer. „Wir hatten 6000 Anmeldungen, so viele wie nie zuvor. Der Sanitätsbericht sprach von erstaunlich wenigen Unfällen und Verletzten. Entsprechend super war die Stimmung auf dem Schlossplatz“, resümierte Bergmann.
Einsatzkräfte blicken auf sicheren Renntag zurück
Für die Feuerwehr und die beteiligten Hilfsorganisationen bedeutete der Münsterland Giro eine logistische und organisatorische Herausforderung. Unter der Leitung von Romanus Kampert, Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr Münster, wurde in der Feuer- und Rettungswache 1 eine gemeinsame Einsatzleitung eingerichtet. Die Münsteraner Hilfsorganisationen waren mit 64 ehrenamtlichen im Einsatz.
Die sanitätsdienstliche Absicherung der Veranstaltung wurde nach laut der Feuerwehr umfassend vorbereitet: Sechs Rettungswagen, drei Krankentransportwagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug, dreizehn Einsatz-Motorräder und drei Unfallhilfsstellen standen entlang der Strecke bereit. Trotz des sportlichen Ehrgeizes blieb es bei wenigen ernsteren Zwischenfällen. Im Laufe des Tages mussten 25 Radsportlerinnen und Radsportler medizinisch versorgt werden, sechs von ihnen wurden zur weiteren Behandlung in umliegende Krankenhäuser transportiert.
Johannes Schultheis, Abschnittsleiter der Malteser, zeigte sich zufrieden mit dem Einsatzverlauf: „Neben den guten Wetterbedingungen ist vor allem die hervorragende Zusammenarbeit zwischen allen Einsatzkräften hervorzuheben, die zum Erfolg des Einsatzes beigetragen haben. So etwas aus dem Ehrenamt zu stemmen, ist nur mit hochqualifizierten und motivierten Helferinnen und Helfern möglich.“
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