Die Westfälischen Nachrichten (WN) berichteten diese Woche über eine Bildungs- und Begegnungsstätte im Sauerländischen Oeventrop, die von der Deutschen Muslimischen Gemeinschaft (DMG) gemietet wird. Diese gilt als wichtige Organisation von Anhängern der Muslimbruderschaft (MB) in Deutschland und steht derzeit unter Beobachtung des NRW-Verfassungsschutzes. In dem (+) Artikel wird ein ehemaliges Mitglied des Integrationsrates der Stadt Münster mit dem Eigentümer der Bildungsstätte, dem Verband Interkultureller Zentren (VIZ), in Verbindung gebracht. In einem offenen Leserbrief wirft die Vorsitzende des Integrationsrates, Maria Salinas, der Zeitung tendenziöse Berichterstattung vor.
Der Mann, dessen Name im Artikel nicht genannt wird, soll laut Auszügen aus dem Handelsregister etwa anderthalb Jahre Geschäftsführer des VIZ gewesen sein. Ja, er habe sich für den Posten beworben, erklärte er auf Anfrage. Da er aber im Nachhinein festgestellt habe, dass die Stelle seinen Erwartungen doch nicht vollkommen entspreche, sei weder ein Arbeitsvertrag noch eine Anstellung zustande gekommen. Die vorherige Eintragung bei den Behörden sei als Voraussetzung für solche Stellen nicht unüblich, stellten die WN fest.
„Keine extremistischen Aussagen oder Handlungen“
Im ähnlichen Zeitraum war der Mann dem Integrationsrat in Münster zugehörig. „Meine Tätigkeit im Integrationsrat basiert darauf, dass ich mich für die hiesigen demokratischen und ethischen Werte einsetze“, erklärte er gegenüber der Zeitung. Ziel seiner Arbeit sei „das Zusammenleben, die Integration und die gegenseitige Akzeptanz der Menschen, unabhängig von Glauben, Herkunft und Hautfarbe.“ Obwohl im Artikel betont wird, dass keine extremistischen Aussagen oder Handlungen des Mannes bekannt seien und es auch nie zu einem Arbeitsverhältnis gekommen war, werfe die Verbindung dennoch Fragen auf, wie es heißt. Maria Salinas, Vorsitzende des Integrationsrates, sieht das Öffentlichkeitsbild des Gremiums erneut beschädigt.
Schaden für das gute Image
In einem offenen Brief schreibt sie: „Kaum ein Artikel über die gute Arbeit des Integrationsrates sowie die selbst organisierten sozialen, kulturellen, wissenschaftlichen Veranstaltungen und Aktionen, die von Migranten in Münster selbst initiiert werden, finden Interesse der (…) WN. Dafür aber wird fast ein halbes Jahr für einen Artikel recherchiert, mit der klaren Intention, den Integrationsrat und deren Mitglieder in Verruf zu bringen. Bei diesem Verhalten der WN, die das Printmedien-Monopol in Münster hat, stellt sich die Frage: Was für ein Ziel wird hier verfolgt? Wessen Interessen spielen hier eine Rolle? Der Integrationsrat ist ein interkulturelles Gremium, das sich ehrenamtlich für die Integration, Gleichstellung und das friedliche Zusammenleben in der Stadt einsetzt. (…) Der Integrationsrat ist das einzige Gremium, das lediglich von Menschen mit Migrationsvorgeschichte gewählt wird.“
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