Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer eröffnete die gestrige Sitzung des Gremiums mit einer optimistischen Einschätzung: „Das Impfzentrum Münster soll kurz vor Weihnachten stehen. Wenn der Impfstoff gegen Corona dann auch tatsächlich verfügbar ist, kann die Impfung der Münsteranerinnen und Münsteraner beginnen.“
Das Impfzentrum Münster wird wie geplant in einem Teilbereich der Halle Münsterland entstehen und soll dort in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KV) in Betrieb gehen. Nachdem vor drei Wochen der pauschale Auftrag des Landes zur Errichtung eines Impfzentrums auch in Münster eingegangen war, konkretisieren sich nunmehr die Rahmenbedingungen für die Umsetzung. Unter Federführung der Feuerwehr hat der Krisenstab inzwischen verschiedene Arbeitsgruppen dringlich beauftragt, je unterschiedliche Teilaufgaben für die Inbetriebnahme zu erledigen. Dabei geht es unter anderem um personelle Ausstattung, Technik, Möblierung, Ablaufplanung und Sicherheit.
Das Impfzentrum Münster gliedert sich einerseits in eine Impfstelle in der Halle Münsterland, wo Impfungen durchgeführt werden sollen. Hierzu werden Warte- und Registrierungsbereiche eingerichtet, ein medizinischer Bereich für den Impfvorgang selbst ( die so genannten „Impfstraßen“) und abschließend eine Nachbetreuung. Ferner werden die notwendigen Räumlichkeiten für etwa für die Verwaltung des Zentrums, Technik und Sozialräume vorbereitet. Während das medizinische Personal von der KV gestellt wird, ist für die weitere personelle Ausstattung und die Organisation die Stadt Münster verantwortlich.
Zu dem Konzept zählen andererseits auch geplante mobile Impfeinsätze außerhalb des Impfzentrums. Diese werden von aufsuchenden Impfteams beispielsweise in Pflegeeinrichtungen vor Ort durchgeführt und sollen dort die Bewohnerinnen und Bewohner wie auch das Personal der Einrichtungen erreichen. Wolfgang Heuer erläutert: „Gut möglich, dass wir mit den mobilen Impfungen beginnen und erst später die Impfstelle in der Messehalle Nord hinzukommt.“ Im Vollbetrieb könnte das Impfzentrum an sieben Tagen pro Woche im Zwei-Schicht-System gefahren werden und parallel zu den mobilen Impfungen arbeiten. So wären in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit des Imfstoffes bis zu 2.000 Impfungen täglich machbar.
Nachdem zunächst gesundheitlich besonders gefährdete Personengruppen sowie medizinisches Personal im Mittelpunkt vor allem der mobilen Impfungen stehen werden, wird die eigentliche Massenimpfung der Bevölkerung voraussichtlich ab Frühjahr des kommenden Jahres erfolgen. Auch die Details dieses Schrittes werden von der Menge des zur Verfügung stehenden Impfstoffes abhängen. Feuerwehrchef Gottfried Wingler-Scholz: „Der Schwerpunkt des Impfens wird dann voraussichtlich durch Hausarztpraxen und Betriebsärzte erfolgen. Inwieweit dann noch das Impfzentrum erforderlich ist, muss zu einem späteren Zeitpunkt geprüft werden.“
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