Erst vor gut drei Wochen wurde eine Koordinierungsgruppe einberufen. Jetzt meldete am Dienstagabend die Feuerwehr Münster, die federführend für das Impfzentrum in der Halle Münsterland verantwortlich ist, die Betriebsfähigkeit.
Noch steht zwar die Zulassung eines Impfstoffs in Deutschland aus, aber die Vorbereitungen für das Impfzentrum in Münster, eines von rund 50 in NRW, sind abgeschlossen. Ein letzter Testlauf mit Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehren soll am kommenden Wochenende letzte Schwachstellen im Ablauf beseitigen. „Mit dem Aufbau des Impfzentrums innerhalb kürzester Zeit, haben die Beteiligten hervorragende Arbeit geleistet. Wir stehen bereit, der Impfstoff kann kommen“, erklärte Oberbürgermeister Markus Lewe am Vormittag. Es gelte nach wie vor zusammenzuhalten, denn der Kampf gegen das Virus sei eine Kraftanstrengung, die nur gemeinsam gelingen könne. „Auch wenn es uns schwerfällt, ist es richtig, Weihnachten in diesem Jahr nur im kleinen Kreis zu feiern. Ich bin begeistert von dem großen Verantwortungsgefühl der Menschen in Münster und danke allen, die sich so besonnen verhalten“, so Lewe weiter.
Das Impfzentrum Münster in der Messehalle Nord der Halle Münsterland gliedert sich auf rund 5.000 Quadratmetern einerseits in die „Zentrale“, in der unter anderem mobile Impfteams koordiniert werden, andererseits in eine Impfstelle, in der die Impfungen durchgeführt werden. Absperrbänder sorgen für eine sichere Trennung der Laufwege und Wartebereiche, Hinweisschilder und Lotsen für eine entsprechende Orientierung. Es sind Warte- und Registrierungsbereiche eingerichtet, ein medizinischer Bereich für den Impfvorgang selbst und auch ein Bereich zur Nachbetreuung. Die Schalter zum Check-In und Check-Out sind mit Spuckschutzwänden ausgerüstet, die Impfbereiche klar gegliedert, eine Impfstraße ist Menschen mit Handicap vorbehalten. Feuerwehrchef Gottfried Wingler-Scholz zeigt sich zufrieden mit dem Verlauf der Vorbereitungen. „Wer gut plant, plant den Erfolg. Eine große Herausforderung war zunächst die Projektstruktur und die Federführung zu definieren. Der Erfolg gibt uns recht. In nur 21 Tagen von der ersten Sitzung einer Koordinierungsgruppe bis heute steht das Impfzentrum.“
Alten- und Pflegeheime zuerst
Unklar ist, welche Menge des Impfstoffes für Münster verfügbar sein wird. Nach der Zulassung, die für den 21. Dezember erwartet wird, sollen zuerst mobile Teams in den rund 100 Einrichtungen der Altenpflege impfen und dann in den Krankenhäusern, wie Dr. Hendrik Oen, Leiter der Kässenärztlichen Vereinigung Westfalen Lippe (KVWL) in Münster, erklärt. Es gehe darum, als Erstes die sogenannten vulnerablen Gruppen zu impfen, also die Personen, die besonders gefährdet sind. In einem zweiten Schritt könnten dann theoretisch im Impfzentrum bis zu 2.400 Personen täglich geimpft werden. Noch ist nicht abschließend geklärt, wie man an eine Impfberechtigung kommt. Fest steht allerdings, dass man nicht auf eigene Faust ohne Termin das Impfzentrum besuchen kann. „Wir hoffen dort auf eine baldige bundeseinheitliche Lösung“, so Oen. Perspektivisch sollen im nächsten Jahr auch die Hausarztpraxen mit eingebunden werden. Liegt eine Impfberechtigung vor, wird eine Terminvereinbarung über die Hotline 116117 oder auch online möglich sein.
Wolfgang Heuer, Leiter des städtischen Krisenstabs, ruft die Münsteranerinnen und Münsteraner auf, sich zu informieren und die Impfung in Anspruch zu nehmen, „Je mehr von uns mitmachen, desto schneller wird das Virus besiegt sein.“ Oberbürgermeister Lewe mahnt erneut, sich bis dahin an die Schutzmaßnahmen zu halten. Auch wenn der Impfstoff komme, werde Münster „sicher nicht die Mengen bekommen, um direkt die ganze Stadt zu impfen.“
Weitere Informationen zum Impfzentrum Münster online unter www.muenster.de/corona_impfung
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