In zehn münsterschen Alten- und Pflegeeinrichtungen wird bis zum Jahresende die Erstimpfung zum Schutz vor einer schwerwiegenden Covid-19-Erkrankung entweder vollendet oder mindestens gestartet sein: „Wir sind mit diesem überaus erfolgreichen Auftakt sehr zufrieden“, sagt Corona-Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer, „jetzt hoffen wir darauf, dass auch in den kommenden Wochen und Monaten genügend Impfdosen zugeteilt werden, um möglichst schnell weitere Personengruppen mit einem ausreichenden Schutz versorgen zu können.“
Die Rückmeldungen aus den beiden Einrichtungen, welche am vergangenen Sonntag entsprechend der Priorisierungsvorgaben die ersten Impfungen in Münster erhielten, sind ausnahmslos positiv. „Hier mal leichtes Kopfweh, dort ein Druckschmerz an der Einstichstelle – das sind bei allen geimpften Personen in wenigen Fällen die einzigen bekannten Nachwirkungen“, sagt Dr. Peter Münster als ärztlicher Leiter des hiesigen Impfzentrums, das unter gemeinsamer Leitung der Feuerwehr und der Kassenärztlichen Vereinigung steht.
Impfstoff darf nicht erschüttert werden
Er ist derzeit noch Teil der Mobilen Teams, die Bewohnerinnen und Bewohner wie auch Pflegekräfte in den Einrichtungen impfen. Erfreulicherweise konnten die Sicherheitszuschläge bei den Füllständen der gelieferten Impfstoff-Fläschchen als zusätzliche Impfdosen genutzt werden, sodass die Impfungen dort sogar zügiger als erwartet abgeschlossen werden konnten. Waren also zum Ende eines Impftages in der jeweiligen Einrichtung noch rekonstituierte Impfdosen übrig, galt es, diese schnellstmöglich an die höchst priorisierten Personen zu verimpfen.
Da der Impfstoff aufgrund seiner instabilen Struktur nicht erschüttert oder weitertransportiert werden darf, wurden deshalb einzelne Mitarbeitende des Rettungsdienstes zu den Einrichtungen gerufen und dort binnen weniger Minuten geimpft. „Es ist wichtig, dass keine einzige Dosis ungenutzt bleibt und verfällt – auch wenn das einen noch einmal deutlich erhöhten Aufwand in der Organisation erforderlich macht“, sagt Gottfried Wingler-Scholz, Chef der Feuerwehr Münster. Am Dienstag zeigte sich diese Professionalität aller Beteiligten: Gleich ein Dutzend Rettungskräfte erhielt quasi „auf Zuruf“ gerade noch rechtzeitig die Erstimpfung.
Starkes Zeichen aus den Einrichtungen
Hier die erzwungene Spontaneität, dort die extrem gute Planung auch in den Pflegeeinrichtungen: Weit über 3500 Impfeinwilligungen sind bereits zwei Tage nach dem Impfstart in den ersten beiden Einrichtungen aus weiteren Häusern eingegangen – Tendenz steigend, denn noch stehen Rückmeldungen aus. Eine also nicht nur beachtliche Vorleistung, sondern auch ein starkes Zeichen: „Der gesamte Impfprozess gewinnt an Dynamik, wir stehen sehr gut da“, sagt Wolfgang Heuer. Auch die weiterhin riesige Impfbereitschaft mit über 95 Prozent unter den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie knapp 80 Prozent bei den Mitarbeitenden erzeuge eine Aufbruchsstimmung. Denn nur so lasse sich ein wirksamer Immunschutz für die jeweilige Einrichtung erreichen.
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