Dr. Thomas Ermert hat am Vormittag in Berlin seinen großen Auftritt. Im Tagungszentrum der Bundespressekonferenz in Berlin darf er im Rahmen der Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM) die Arbeit des bundesweit einzigen zertifizierten Ultraschall-Zentrums vorstellen – und das ist am UKM.
Dabei berichtet der Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie nicht nur von seiner eigenen Arbeit, sondern auch von der der UKM-Kollegen Dr. Ralf Schmitz, Leiter der Pränatalmedizin, und Dr. Hauke Heinzow, leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik B für Gastroenterologie und Hepatologie. „Die drei Kliniken bilden zusammen das UKM-Ultraschallzentrum. Als einzige Klinik bundesweit haben wir so ein Zentrum, in dem sich – nach den Vorgaben der DEGUM – mindestens drei zertifizierte Abteilungen zusammengeschlossen haben müssen. Wir haben alle eine spezielle Ultraschall-Ausbildung, die wir fachübergreifend einsetzen“, freut sich Ermert über die Synergieeffekte zum Wohle der Patienten.
Eine dieser Patientinnen, der die interdisziplinäre Arbeit mit Ultraschall zu Gute kommt, ist Sonja Stresow* (*Name der Redaktion bekannt). Die 30-Jährige ist hochschwanger in der 37. Woche und leidet an einer Implantationsstörung mit erhöhtem Blutungsrisiko unter der Geburt. „In ein paar Tagen werden wir die Geburt deswegen kontrolliert einleiten“, sagt Dr. Ralf Schmitz. „Bei Frau Stresow war der Einsatz eines Doppler-Ultraschalls mit hochauflösender Bildqualität zum einen pränatal diagnostisch absolut wertvoll, um die Störung überhaupt zu erkennen. Anders als bei unkomplizierten Schwangerschaften muss die Patientin aber auch engmaschig überwacht werden, sozusagen in ‚real time‘. Deswegen ist die Patientin auch schon seit Wochen stationär aufgenommen, um jedes Risiko auszuschließen.“ Und Dr. Hauke Heinzow fügt aus der Sicht des Internisten hinzu: „Ultraschall ist nicht nur diagnostisch notwendig und sinnvoll, sondern kann für den einzelnen Patienten auch therapeutisch unterstützend eingesetzt werden. Die Prognose, dass Frau Stresow für das letzte Drittel ihrer Schwangerschaft dauerhaft überwacht werden muss, konnte leicht gestellt werden. Medizinische Maßnahmen könnten im Ernstfall sofort ergriffen werden.“ „Wir könnten den Ultraschall auch intraoperativ einsetzen, wenn dies nötig würde“, ergänzt Herr Ermert.
Herr Ermert wird heute bei der Pressekonferenz der DEGUM in Berlin von Patienten wie Sonja Stresow* berichten: „An einem Fall wie dem ihren lässt sich leicht festmachen, warum in Deutschland eine fächerübergreifende Ultraschallausbildung weiterentwickelt werden muss. In Ultraschall-Zentren arbeiten Spezialisten verschiedener Fachrichtungen zusammen und können gegenseitig von der Expertise des Einzelnen profitieren.“
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