Ab Sonntag wird Prinz Paul I. als Karnevalsprinz bis Aschermittwoch die Stadt regieren. ALLES MÜNSTER sprach mit Paul Middendorf über seine Liebe zur 5. Jahreszeit.
Prinz Paul Middendorf, als Tollität von Münster ist ja bereits die ein oder andere Information über Sie bekannt. Bis zu diesem würdevollen Titel im Karneval ist es aber bekanntlich ein langer Weg. Wie sind Sie überhaupt zum Karneval gekommen? Woher stammt Ihre Liebe zur fünften Jahreszeit?
„Mit der damaligen Lady Carneval, meiner heutigen Frau Simone, kam die Begeisterung für den Karneval: In der Session 2001 wurde ich Senator der AKG und bin seitdem unheilbar mit dem Karnevalsvirus infiziert. Das Schicksal nahm seinen Lauf. Im Laufe der Jahre intensivierten sich die Kontakte zur Prinzengarde und so war es vielleicht nur eine Frage der Zeit, bis das Amt des Prinz Karneval 2015 der Stadt Münster in den Blickpunkt gerückt wurde.“
Als Langzeitkarnevalist haben Sie schon viele Sessionen gefeiert. Nun stehen Sie ständig im Mittelpunkt. Was ist in dieser Session anders? Wie fühlt es sich an?
„Ich darf das Amt des Prinzen der Stadt Münster ausüben und gehe dort auch mit Begeisterung heran.“
Wenn Sie nicht gerade als Prinz unterwegs sind, sind Sie hauptsächlich Familienvater. Ihre Frau Simone haben Sie im Karneval kennen gelernt, sie amtierte 1997 als Lady Karneval bei der AKG, Ihrer Muttergesellschaft. Sie haben drei Kinder, Max, Jost und Arne. Wie alt sind die eigentlich jetzt? Sind Ihre Kinder denn auch Karnevalsbegeistert?
„Meine Kinder sind 17, 12 und 7. Alle drei sind karnevalsbegeistert.“
Wie findet Ihre Familie, dass Sie der Prinz der Stadt Münster sind? Finden Sie überhaupt noch genügend Zeit für die Familie?
„Meine Familie steht voll hinter mir. Ohne den Rückhalt kann man ein solches Amt auch nicht begleiten. Natürlich steht das Private für diese Zeit hinten an, aber mit einer Karnevalsbegeisterten Familie ist das zu bewältigen.“
„Trepp auf, Trepp ab, wir halten Münster auf Zack“ lautet Ihr Motto. Aber wie lautet Ihr persönliches Rezept, um das auch erfolgreich umzusetzen?
„Ich verstelle mich nicht und bleibe immer noch Paul Middendorf. Meine gute Laune und meine positive Lebenseinstellung versuche ich zu vermitteln.“
Als Tischlermeister packen Sie täglich mit an, haben sogar die Treppe für Ihren eigenen Prinzenball selbst gebaut. Wie sieht Ihr Alltag aus, wenn Sie die Narrenkappe einmal weg legen?
„Wie bei vielen Unternehmern auch. Die Familie kommt zur Zeit leider zu kurz und die Firma ruft.“
Die Prinzengarde ist eine lustige Truppe. Wir haben gehört, dass bei Ihnen zu hause einmal nach einem Besuch der Garde spontan das Bier alle war. Was gibt es noch für ulkige Geschichten? Was haben Sie närrisches erlebt?
„Bei der Prinzenmesse im Dom wurde erst eine falsche Lesung vorbereitet. Aber dieses habe ich als Gag in meine Dankesrede eingebaut und meinte das der Vortragende selber Prinz von Münster war und weis wie er sein Publikum zum Lachen bringt. Auch Bischof Felix Genn hat dieses mit Humor aufgefasst.“
Die Session ist kurz. Fiebern Sie ihrem großen Auftritt bei der Schlüsselübergabe und dem Rosenmontag entgegen?
„Ein großer Moment wird sein, wenn ich die eigens gebaute Treppe besteige um den Oberbürgermeister Herrn Lewe zu entmachten und ihn und sein Gefolge zum Kartenspielen schicke. Der Rosenmontagsumzug rundet meine Amtszeit vollends ab und so wird mir mein Prinzendasein immer in guter Erinnerung bleiben.“
Was wünschen Sie sich für die Zukunft, närrisch und privat?
„…dass sich die Menschen nicht immer so wichtig nehmen und viele Dinge auch gelassener sehen.“