Sie alle nutzten die Chance: Mehr 1.300 Schüler aus dem Münsterland kamen beim IHK-Azubi-Speed-Dating mit Firmen ins Gespräch und stellten sich für eine Lehrstelle vor. Die 130 Unternehmen hatten in der Halle Münsterland rund 1.000 Ausbildungsplätze – vor allem für 2018, fast 50 aber auch noch für 2017.
Wenn die IHK zum Speed-Dating einlädt, sind die Spielregeln denkbar einfach: Zehn Minuten haben die Bewerber Zeit, sich bei Firmenchefs, Personalleitern oder Ausbildern als künftige Auszubildende ins Gespräch zu bringen. Dann wird gewechselt für das nächste Kennenlernen mit dem nächsten Unternehmen. „Die Zeit reicht, um festzustellen, ob die Chemie stimmt und mehr draus werden kann“, sagt Carsten Taudt, Leiter des Geschäftsbereichs Bildung und Fachkräftesicherung bei der IHK Nord Westfalen. „Es sind heute vielleicht noch keine Ausbildungsverträge geschlossen worden“, vermutet er: „Doch bei zahlreichen Unternehmen“, ist er sich sicher, „dürften die Kandidaten zur Besetzung der Ausbildungsplätze nach dem heutigen Speed-Dating feststehen“. Schneller und effektiver gehe es wohl kaum.
Der IHK-Bildungsexperte ist zufrieden und resümiert nach der siebten Veranstaltung dieser Art: „Das Azubi-Speed-Dating wird von den Schulen immer besser angenommen und hat sich fest etabliert.“ Die Zahl der Anmeldungen durch die Schulen sei im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Dazu seien sehr viele Jugendliche auf eigene Faust gekommen, die das Speed-Dating fest in ihrem Terminplan hatten. Auch der Ablauf sei inzwischen bekannt und die Schüler „immer besser vorbreitet“. Manche hätten es geschafft, sich bei bis zu zwölf Unternehmen vorzustellen. Was Taudt heute aber auch beobachtet hat: „Einigen Jugendlichen, Eltern und Lehrern scheint gar nicht klar zu sein, dass die meisten Unternehmen ihre Ausbildungsplätze schon ein Jahr vor dem Ausbildungsstart besetzen.“
Für Taudt ist das IHK-Azubi-Speed-Dating ein wichtiges Instrument auf dem regionalen Ausbildungsmarkt. Auch Bewerber mit nicht so guten Zeugnisnoten bekämen hier ihre Chancen beim Vorstellungsgespräch und könnten häufig persönlich überzeugen. „Und Unternehmen lernen so motivierte Kandidaten für ihre Ausbildungsplätze kennen, die sie bei einer rein schriftlichen Bewerbung vielleicht nicht beachtet hätten“, sagt Taudt. So profitierten Unternehmen und Bewerber.