Kein Wechsel an der Spitze: Der amtierende Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) wurde mit 52,6 Prozent der Stimmen wiedergewählt und darf seine dritte Amtszeit antreten. Peter Todeskino (Grüne) konnte nach den Wahlempfehlungen von SPD und anderen Parteien im Vergleich zum ersten Durchgang vor zwei Wochen zwar gut 19.000 Stimmen hinzugewinnen, das bunte Bündnis erhielt aber letztlich keinen klaren Auftrag vom Wähler. Die Wahlbeteiligung lag bei 53,89 Prozent.
„Ich freue mich, dass ich deutlich mehr Stimmen erreicht habe als noch vor Monaten gedacht,“ sagte Peter Todeskino, nachdem das Ergebnis der Stichwahl gegen 19.15 Uhr feststand. Aber es hat nicht gereicht, um den angestrebten Führungswechsel für die Verwaltung der Stadt zu erzielen. So blieb ihm nichts anderes übrig, als dem Amtsinhaber Markus Lewe bei dessen umjubelten Empfang in der Bürgerhalle des Rathauses zu seiner Wiederwahl zu gratulieren.
Lewe widmete seine ersten Worte kurz darauf den Wählern – nicht nur denen, die für ihn stimmten, sondern auch denjenigen, die sich für seinen Herausforderer Todeskino entschieden hatten oder gar nicht zur Wahl gegangen sind. „Ich bin Oberbürgermeister für alle Münsteranerinnen und Münsteraner,“ rief er über die Lautsprecheranlage aus und erntete zumindest bei seinen eigenen Anhängern kräftigen Applaus. Tatsächlich wird es nicht leicht für Lewe werden, die Stadt zu regieren. Jedenfalls dann nicht, wenn alle Parteien, die in den letzten Tagen zur Wahl von Todeskino aufgerufen haben, sich in den kommenden Wochen und Monaten einig sind und ihre politischen Entscheidungen abstimmen.
Dass die kommende Amtsperiode – seine dritte seit 2009 – „eine sehr herausfordernde sein wird,“ stellte Markus Lewe beim Kurzinterview mit uns fest: „Wir sind immer noch in der Covid19-Krise, wir haben große Aufgaben vor uns. Vor allem ist es mir wichtig, dass wir zusammenhalten in unserer Stadt.“ Nach dem zuletzt doch recht zugespitzten Wahlkampf, bei dem gerade in den sozialen Medien mitunter scharf geschossen wurde, scheint jetzt wieder der Moderator Lewe gefragt zu sein. Die CDU wird sich nun auf jeden Fall daran begeben, Bündnispartner zu finden, wie Markus Lewe im Gespräch mit Antenne Münster sagte. Groß genug für ein solches Bündnis sind nur die SPD oder die Grünen – aber werden sie die Idee von einem eigenen Bündnis jenseits der CDU so schnell wieder begraben? Oder werden sie die Stadt tatsächlich mit Lewe aber ohne die CDU regieren? Wir dürfen gespannt bleiben.
Die Chronologie des Abends könnt ihr in unserem Ticker nachlesen. Dort ist auch unser Interview-Filmchen mit Markus Lewe zu sehen.
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