Ab Dienstag gibt es einen neuen Hotspot für Münsters Kaffeefreunde, die Kaffeebar „Herr Hase“ in der Gertrudenstraße 19. Wir haben schon mal Platz genommen.
Wenn Sven Hasenclever von Kaffee erzählt, fragt sich der Zuhörer ziemlich rasch, was man eigentlich bisher immer unter dem gleichen Namen getrunken hat. Und wenn dann die Tasse mit dem Muntermacher vor einem auf dem Tisch steht und sein Aroma verbreitet, ist schnell klar, dass da nicht nur aufgegossenes Kaffeepulver steht sondern dampfende, schwarze Leidenschaft. „Ich glaube, dass die Leute es wertschätzen, wenn Produkte mit Herzblut gemacht wurden“, sagt Hasenclever und meint damit nicht nur den Kaffee. In seinem Geschäft gibt es münsterländer Kaffeelikör mit dem Namen „1766“, den Kaffee-Gin „Prütt“, leckeren Kuchen, Tee-Spezialitäten, Bier von der münsterischen Brauerei Gruthaus und Wein. Und wer morgens ab 8.30 Uhr ein kleines Frühstück braucht, ist bei „Herr Hase“ ebenfalls an der richtigen Adresse. Ein Geheimtipp sind die schokolierten Kaffeebohnen, die man auf gar keinen Fall verpassen sollte.
Angefangen hat alles mit einer Kaffee-Verköstigung, dem so genannten „Cupping“. „Danach habe ich mir ziemlich schnell einen Röster für ein Kilogramm Kaffeebohnen zugelegt“, erinnert sich der frischgebackene Kaffeeröster. Um die Nachbarn seiner Wohnung im Kreuzviertel nicht mit dem Röstgeruch zu nerven, ist er Ende 2014 mit seiner Rösterei auf den Hof Suttarp gezogen, irgendwo auf dem Land zwischen Amelsbüren und der A1. Ebenfalls auf dem alten Bauernhof leben Martin Wurzer-Berger, Herausgeber des „Journal Culinaire“ sowie Jens Albersmann und Hendrik Backers von Mellifica Blends. Eine perfekte Nachbarschaft, wie sich zeigen sollte. Mit den Jungs von Mellifica Blends hat der Kaffeeexperte den Likör „1766“ entwickelt und mit der Hilfe von Wurzer-Berger die passende Schokolade für die Ummantelung seiner Kaffeebohne gefunden. „Schokoliert“ werden die Bohnen in Konstanz. Wurzer-Berger liefert auch den Wein, der ab Dienstag bei „Herr Hase“ zu bekommen ist. Den Prütt Kaffee Gin hat Hasenclever gemeinsam mit drei Freunden entwickelt. Dieser wird bei Sasse vom Gin-Kumpanen Björn Bochinski in der Feinbrennerei Sasse destilliert, natürlich geschmacklich verfeinert mit leckeren äthiopischen Kaffeebohnen und diversen Botanicals wie Wacholder, Rosmarin, Zitrone oder Minze. Die Begeisterung für hochwertige Rohstoffe hat Hasenclever bereits in seiner Kindheit vom Vater, einem Bäckermeister, vermittelt bekommen. Ebenfalls aus dieser Zeit stammen die Wurzeln für den Namen der neuen Kaffeebar, sein Vater war nicht nur Bäcker sondern auch erster Vorsitzender der Kaninchenzüchtervereins „W645“ in Ochtrup.
„Wer eine gute Kaffee-Idee hat, rennt bei mir offene Türen ein“, sagt Sven Hasenclever und freut sich schon auf anregende Gespräche mit seinen Gästen. Die Bohnen stammen von kleinen Lieferanten, die auf hochwertige Sorten spezialisiert sind und die der Kaffeeexperte regelmäßig in Hamburg oder Frankfurt besucht, um nach den passenden Aromen zu suchen. „Es ist unglaublich, wie facettenreich die Kaffeearomen sind und wie unterschiedlich Kaffee schmecken kann!“
Die Kaffeebar „Herr Hase“ liegt im Kreuzviertel an der Kreuzung Gertrudenstraße und Studtstraße und ist von 8.30 bis 19.00 Uhr geöffnet. Wer etwas Zeit mitbringt, kann raten, was das Logo bedeutet oder sich vom Chef die Geschichte erzählen lassen, die hinter dem Namen des Kaffeelikörs „1766“ steckt.
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Die Kaffeebar „Herr Hase“ ist eine hübsche Bar. So gastfreundlich und nett.