„Der goldene Handschuh“ heißt eine 24-Stunden-Kaschemme auf St. Pauli, in der Heinz Strunk seinen gleichnamigen Roman spielen lässt. So traurig seine Geschichte rund um den Serienmörder Fritz Honka auch ist: Strunk macht daraus ein urkomisches Meisterstück und kommt zu einer Lesung ins Cineplex.
Der Musiker, Schauspieler und Schriftsteller Heinz Strunk wurde 1962 in Hamburg-Harburg geboren. Er ist Gründungsmitglied von Studio Braun und hatte auf VIVA eine eigene Fernseh-Show. Sein Debut „Fleisch ist mein Gemüse“ verkaufte sich 500.000 Mal. Es ist Vorlage eines preisgekrönten Hörspiels, einer Operette im Hamburger Schauspielhaus und eines Kinofilms. Auch die darauffolgenden Bücher des Autors wurden zu Bestsellern. Heinz Strunk war in den frühen Siebzigern Gründungsmitglied von Fraktus, den Erfindern von Techno, die 2013 ein sagenhaftes Comeback feierten und 2016 mit „Welcome To The Internet“ mal eben selbiges erfunden haben. Ende Februar erschien sein grosser, fiktionaler Roman „Der goldene Handschuh“, ein phantastischer und düsterer Roman über den Hamburger Frauenmörder Fritz Honka.
Es ist der erste Roman von Strunk, der ohne autobiographische Züge auskommt. Doch Fans des Autors dürfen beruhigt sein: Ein Strunk-Buch ist es dennoch. Sein schrecklicher Held heißt Fritz Honka – für in den Siebzigerjahren aufgewachsene Deutsche der schwarze Mann ihrer Kindheit, ein Frauenmörder aus der untersten Unterschicht, der 1976 in einem spektakulären Prozess schaurige Berühmtheit erlangte. Honka, ein Würstchen, wie es im Buche steht, geistig und körperlich gezeichnet durch eine grausame Jugend voller Missbrauch und Gewalt, nahm seine Opfer, vornehmlich ältere Prostituierte, aus der Hamburger Absturzkneipe Zum Goldenen Handschuh mit nach Hause, wo er sie umbrachte, zersägte und ihre Einzelteile versteckte.
Strunks Roman taucht auf phantastisch düstere, grell komische und unendlich traurige Weise tief ein in die infernalische Nachtwelt St. Paulis, deren Bewohnern das mitleidlose Leben alles Menschliche zu rauben droht. Mit erzählerischem Furor, historischer Genauigkeit und ungeheurem Mitgefühl zeichnet Strunk das Bild einer Welt, in der nicht nur der Täter gerichtsnotorisch war, sondern auch alle seine unglücklichen Opfer. Sprecher des Hörbuchs ist der Autor selbst und jeder, der ihn lieber mal live zuhören möchte, erhält im Mai die Chance dazu.
13.04.2016 | Einlass 19:00 Uhr | Cineplex | VVK: 16€, AK: 20€
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