Seit der feierlichen Grundsteinlegung am 30. April sind die Bauarbeiten zum Neubau des Empfangsgebäudes am Hauptbahnhof weiter voran geschritten. Außerhalb des geplanten Kellergeschosses wurden zwischenzeitlich die Sondierung zur Freimeldung von Verdachtsflächen von Kampfmitteln abgeschlossen, Bohrpfähle komplett eingebaut und mit den Rohbauarbeiten in Teilabschnitten begonnen. Das geht aus einer entsprechenden Pressemeldung der Deutschen Bahn hervor.
Derzeit besteht weiterhin ein Kampfmittel-Verdachtsmoment im Bereich des geplanten Kellergeschosses des neuen Gebäudes direkt vor der Stützwand der Gleise 1+2. Aufgrund der schwierigen örtlichen Bedingungen und der Komplexität der vorbereitenden Maßnahmen wurde der Bereich des Verdachtsmomentes letzten Monat nochmals in einem sehr engmaschigen Raster sondiert, um den exakten Standort des Verdachtsmomentes zu überprüfen und das Umfeld zu untersuchen für die Freigabe zum Einbringen der Stütz- Bohrpfähle. Das Verdachtsmoment befindet sich in einer Tiefe von ca. 4 Metern unterhalb der derzeitigen Arbeitsebene.
Für die Untersuchung des Verdachtsmomentes und gegebenenfalls Bergung des möglichen Blindgängers muss in diesem Bereich eine Grube bis in ca. 6 Meter Tiefe unterhalb der Arbeitsebene ausgehoben werden. Dadurch wird in diesem Bereich das Fundament der Stützwand zum Gleis 1+2 freigelegt. Ohne zusätzliche Stützmaßnahmen könnte es zu einem Grundbruch und damit zum Abrutschen der Stützwand kommen.
Bevor dieses erfolgen kann, müssen als zusätzlich Stütz- und Absicherungsmaßnahme weitere Bohrpfähle aus Stahlbeton vor die Stützwand zu den Gleisen gesetzt, die die Horizontallasten aus der Stützwand aufnehmen und ein Abrutschen der Stützwand verhindern. Gleichzeitig werden die noch fehlenden Bohrpfähle gesetzt, um die Kellerwände komplett zu schließen. Innerhalb der Kellerwände kann dann auch die Wasserhaltung bzw. partielle Grundwasserab-senkung im Bereich des Kellers erfolgen.
Das Ausheben der Grube und das Freilegen des möglichen Blindgängers erfolgt durch eine vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Arnsberg beauftragte Spezialfirma. Sollte sich der Verdacht bestätigen, wird der Blindgänger unverzüglich durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst entschärft und geborgen.
Der Ablauf dieser Maßnahmen ist zwischen dem Kampfmittelbeseitigungsdienst – Westfalen-Lippe, der Feuerwehr Münster und der Deutschen Bahn intensiv abgestimmt und wird kurzfristig ausgeführt.
Aufgrund der erforderlichen Herstellzeiten der Bohrpfähle inkl. Aushärtezeiten dauern die vorbereitenden Maßnahmen bis voraussichtlich Ende September, sodass die Freilegung des Verdachtsmomentes erst Ende September / Anfang Oktober erfolgen kann.
Die Deutsche Bahn hofft und setzt alles daran, dass trotz der aufgetretenen Verzögerungen, auf die sie mit einem veränderten Bauablauf reagiert hat, dass das neue Empfangsgebäudes Ende 2016 in Betrieb genommen werden kann.
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