Recht spontan wurde am Donnerstagabend zu einer Gedenkkundgebung anlässlich der Opfer des rechten Terroranschlages in der hessischen Stadt Hanau aufgerufen. Ungefähr 500 Menschen folgten dem Aufruf und beteiligten sich an der Kundgebung, die im späteren Verlauf schweigend durch die Innenstadt zum Prinzipalmarkt zog.
Im hessischen Hanau fielen mindestens neun Menschen einem rassistischen Terroranschlag zum Opfer. “Es ist ein schrecklicher Tag. – Unsere Gedanken sind jetzt vor allem bei den Toten und Verletzten und ihren Familien“, betont Judith Beifuß, Pressesprecherin der Gruppe Eklat Münster, die gemeinsam mit anderen politischen Gruppen zu der Gedenkkundgebung am Donnerstagabend aufgerufen hat.
Die Betroffenheit zeigte sich ebenfalls in verschiedenen Redebeiträgen. Betont wurde vor allen Dingen Betroffenheit, aber auch die die „uneingeschränkte Solidarität mit all jenen (…), die tagtäglich Opfer von rechter Gewalt und Hetze werden“. Gerade für viele Migrant*innen “stellen die gesellschaftlichen Entwicklungen eine reale Bedrohung […] und eine starke Einschränkung im Alltag [dar]”, so die Veranstalter.
Tat in Hessen kein Einzelfall
“Dieser Anschlag darf nicht als Einzelfall abgetan werden. Er steht in einer Reihe mit Taten, wie dem Mord an Walter Lübcke und dem antisemitischen Angriff in Halle. Rechter Terror kommt nicht aus dem Nichts, sondern ist befeuert durch Hass und Hetze in unserem alltäglichen politischen Diskurs“, stellt auch der Oberbürgermeisterkandidat der SPD Münster, Dr. Michael Jung, heraus.
“In Münster haben hunderte deutlich gemacht, dass ein ernstgemeintes, aufrichtiges Gedenken an die Opfer auch bedeutet, gerade um der Opfer Willen, die Frage zu stellen, wie der Kampf gegen den rechten Terror aussehen kann”, so Beifuß abschließend. “Wir sollten gemeinsam den Rechten die Stirn bieten.” Beendet wurde die Gedenkveranstaltung mit einem stillen Trauern vor dem Rathaus; ebenfalls wurden Kerzen und Blumen auf die Treppen vor dem Eingang gelegt, um der Opfer zu gedenken.
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