Der Handel setzt weiterhin auf verkaufsoffene Sonntage, obwohl es zunehmend schwieriger geworden ist, eine Genehmigung dafür zu bekommen.
Nach einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen sprechen sich knapp zwei Drittel (64,3 Prozent) der Händler dafür aus, die aktuelle gesetzliche Regelung mit vier verkaufsoffenen Sonntagen beizubehalten. 22 Prozent meinen, die Zahl sollte reduziert werden, 14 Prozent sind dafür, sie zu erhöhen.
Dabei nutzen die Händler die Sonntage in erster Linie dafür, die Attraktivität des Einkaufsstandortes öffentlichkeitswirksam darzustellen (53 Prozent) und langfristige Kundenbindungen zu stärken (47 Prozent). Der Umsatz spielt an solchen Tagen nur für 30 Prozent der Händler eine Rolle. An der IHK-Umfrage haben sich 477 Händler aus dem Münsterland und der Emscher-Lippe-Region beteiligt.
„Der Sonntag ist grundgesetzlich geschützt“, sagte IHK-Vizepräsident Michael Radau. Es gehe aber auch nicht darum, den Sonntag zum Werktag zu machen. Radau, der auch Vorsitzender des Handelsausschusses ist, erwartet „mit Spannung“ den Leitfaden für eine rechtssichere Durchführung und Genehmigung verkaufsoffener Sonntage, der unter Federführung des NRW-Wirtschaftsministeriums erarbeitet wird. Er hofft, „dass die herrschende Verunsicherung sich dann legt und Händler und Verbraucher die im Gesetz vorgesehene Möglichkeit für vier verkaufsoffene Sonn- und Feiertage in der Praxis auch nutzen können“.
Immerhin erwartet laut der IHK-Umfrage über die Hälfte der Händler (52 Prozent) auch im laufenden Jahr vier verkaufsoffene Sonntage. Fast ebenso viele Händler (47 Prozent) haben sich im vergangenen Jahr an vier verkaufsoffenen Sonntagen beteiligt.