Vor den Osterferien wurde am Johann-Conrad-Schlaun-Gymnasium ein wegweisendes Pilotprojekt mit dem Namen „Guter Grund: Stark im Kopf, stark in der Schule“ ins Leben gerufen, um Schülerinnen und Schüler in ihrer mentalen Gesundheit zu stärken. Die treibenden Kräfte hinter dieser Initiative sind Lisa Hafeneger, Sozialpädagogin an der Schule, und Paula Läkamp, Kinder- und Jugendpsychotherapeutin.
Die Idee für das Projekt entstand aus einem intensiven Austausch zwischen den beiden Frauen. „Wir haben festgestellt, dass Kinder und Jugendliche heute unter erheblichem mentalen Druck stehen, und dass diese Belastungen oft zu spät erkannt werden“, erklärt Hafeneger. Die beiden Initiatoren sind besorgt über die unzureichenden Hilfsangebote und Präventionsmaßnahmen, die derzeit zur Verfügung stehen. Sie betonen die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit zwischen Fachleuten und Betroffenen, um passgenaue Lösungen zu entwickeln.
Plattform für Prävention
Unter dem Namen „Guter Grund“ haben Hafeneger und Läkamp eine Plattform ins Leben gerufen, die Schulen dabei unterstützen soll, eigenständig Präventionsmaßnahmen durchzuführen. „Uns ist es wichtig, dass die Professionen – Psychologie, Sozialpädagogik, Pädagogik – und Betroffene zusammenarbeiten“, betont Hafeneger. Ziel ist es, psychische Belastungen frühzeitig zu erkennen, Stigmata abzubauen und niederschwellige Maßnahmen zu ergreifen, um der aktuellen dramatischen Entwicklung entgegenzuwirken.
Das Johann-Conrad-Schlaun-Gymnasium hat das Pilotprojekt erfolgreich gestartet und stieß dabei auf positive Resonanz. „Ich bin sehr stolz darauf, dass unsere Schule erkannt hat, dass die mentale Gesundheit ein wichtiges und relevantes Thema ist“, sagt Schülersprecher Max Pospich. Die Schule sieht die Workshops als eine Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler besser zu unterstützen und ihre mentalen Gesundheitsbedürfnisse ernst zu nehmen.
Kreative Ansätze
Das Projekt umfasst einen Podcast sowie Magazine und Lehrmaterialien, die Schülerinnen und Schüler ansprechen sollen. Beispielsweise wird das Thema „Depression“ anhand von „Dementoren“ aus dem bekannten Bestseller „Harry Potter“ erklärt. Durch solche kreative Ansätze sollen komplexe Themen verständlich gemacht und das Interesse der Schülerinnen und Schüler geweckt werden.
Nach dem erfolgreichen Start wird die Plattform „Guter Grund“ mit Maßnahmen wie „Stark im Kopf – Stark in der Schule“ nun auch anderen Schulen zugänglich gemacht. „Ein einziger Stein, der ins Rollen gebracht wird, kann eine Lawine von Veränderungen auslösen“, beschreibt Hafeneger ihre Motivation. Sie ist überzeugt, dass durch eine breitere Implementierung solcher Programme ein positiver Beitrag zur mentalen Gesundheit von Schülerinnen und Schülern geleistet werden kann.