Gute Laune und ernste Töne Wolfgang Bosbach zu Gast beim Handelsverband NRW

Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach (r.) zu Gast beim "Trialog". (Foto: Michael Bührke)
Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach (r.) zu Gast beim „Trialog“. (Foto: Michael Bührke)

Es gibt Gäste, die sind eine Bank, wenn es um das Thema gute Laune geht. Wolfgang Bosbach ist so ein Mensch. Ob man politisch mit dem CDU-Urgestein gleichzieht, ist fast egal, wenn der Rheinländer loslegt, ist der Abend gerettet. Das wussten offenbar auch die Gastgeber vom Handelsverband Nordrhein-Westfalen (Westfalen-Münsterland), als sie ihren diesjährigen „Trialog“ mit Bosbach als Gast planten. Und die Rechnung ist aufgegangen.

Johann-Christoph Ottenjann während seiner Begrüßungsrede. (Foto: Michael Bührke)
Johann-Christoph Ottenjann während seiner Begrüßungsrede. (Foto: Michael Bührke)

In seiner Begrüßungsrede stellte der Vorstand es Handelsverbands, Johann-Christoph Ottenjann zunächst klar, dass diese Veranstaltung der bestbesuchte „Trialog“ seit vielen Jahren sei. Offenbar ahnten auch die Gäste aus Handel, Politik und Verwaltung, dass es ein kurzweiliger Abend werden würde. Allerdings war die politische Großwetterlage mit dem Sieg von Donald Trump in den USA und dem Ende der Regierungskoalition in Berlin nicht gerade stimmungsaufhellend, das war auch den Gesprächspartnern auf der Bühne anzumerken. So war der Auftritt von Wolfgang Bosbach durchaus mit ernsteren Tönen durchsetzt. Mit vielen der Zuschauerinnen und Zuschauer verbindet der prominente Gast seine Wurzeln im Einzelhandel. Mit 20 Jahren war er Leiter eines Supermarkts. Für Begeisterung sorgte sein Bericht über den mit einem Messer bewaffneten Ladendieb, den er mit einem tiefgefrorenen Kaninchen zur Stecke brachte.

Philipp Böckmann, Moderator bei Antenne Münster, moderierte souverän durch den Abend. (Foto: Michael Bührke)
Philipp Böckmann, Moderator bei Antenne Münster, moderierte souverän durch den Abend. (Foto: Michael Bührke)

Diese und weitere Anekdoten entlockte der bestens vorbereitete Moderator Philipp Böckmann dem prominenten Gast. Dieser konterte mit zahlreichen Zitaten, die zum Teil echte Qualitäten für das Poesiealbum haben. Mit Blick auf seine unheilbare Krebserkrankung, Bosbach kam gerade von der Strahlentherapie, gab er den Anwesenden den Rat, „Nie an Dingen verzweifeln, die man nicht ändern kann“. Auch seine Erkrankung hält ihn nicht davon ab, 200 bis 250 Veranstaltungen pro Jahr zu besuchen, „Wenn das Licht angeht, dann ist Showtime!“ Lediglich das viele Autofahren nerve ihn, aber Bahnfahren sei keine Alternative, da man eigentlich keine Fahrkarte, sondern eher ein Los kaufen würde.

"Westcoast Hannes" sorgte für den musikalischen Rahmen. (Foto: Michael Bührke)
„Westcoast Hannes“ sorgte für den musikalischen Rahmen. (Foto: Michael Bührke)

Musikalisch bereicherte Hans-Rüdiger König alias „Westcoast Hannes“ an er Gitarre den Abend. Beim Stichwort Musik verriet Bosbach, dass ihn seine Töchter dazu gezwungen hätten, ein Konzert von Taylor Swift zu besuchen. „Ich kannte vorher nur ein paar Stücke von ihr, aber das war ein wirklich beeindruckendes Konzert. Ich bin jetzt ein echter Senioren-Swiftie!“ Mit Blick auf die Wahl von Donald Trump relativierte der prominente Gast einige Kritikpunkte, die dem zukünftigen US-Präsidenten anhaften, ohne Begeisterung für Trump zu hegen. Der Bruch der Berliner Koalition war für Bosbach absehbar, „Die FDP war von Anfang an Opposition in der Regierung“. Die geringe Sympathie für den ehemaligen Bundesfinanzminister Christian Lindner dürfte auch daran liegen, dass er Wolfgang Bosbachs Konkurrent im Wahlkreis Rhein-Berg war.

Wolfgang Bosbach (r.) gibt Tobias Buller-Langhorst (m.) Tipps zum Thema Golf. (Foto: Michael Bührke)
Wolfgang Bosbach (r.) gibt Tobias Buller-Langhorst (m.) Tipps zum Thema Golf. (Foto: Michael Bührke)

Während einer kleinen Showeinlage gab Bosbach dem Moderator Böckmann und dem Geschäftsführer des Handelsverbands, Tobias Buller-Langhorst, einen Crash-Kurs im Golfspielen. Ein kleiner Golfparcours auf der Bühne diente hierzu als Trainingsstrecke. Während einer Gesprächsrunde verwies Buller-Langhorst auf das Problem der Leerstände in den Innenstädten. Als Wege aus dem Dilemma rät er dazu, die Innenstädte wieder zu beleben. Wo Geschäfte weichen, könnte Wohnraum entstehen. Die Erreichbarkeit der Innenstädte müsse für jedes Fahrzeug möglich sein, ob Fahrrad, Lastenrad oder Auto. Mit Blick auf das Erstarken extremistischer Parteien in Deutschland, gab Bosbach den Gästen zum Abschluss der Veranstaltung mit auf den Weg: „Wer sein Land liebt, wählt keine Extremisten!“

Fotos: Michael Bührke

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