„Ich danke für diesen grandiosen Empfang“. Mit stehenden Ovationen und „Heja der Prinz“-Jubelgesängen begrüßten die Karnevalisten der KG Freudenthal ihren Prinzen. Prinz Bernhard Homann war geradezu gerührt, als er am 11.11. am frühen Abend die Auftaktveranstaltung der Freudenthaler im Zwei-Löwen-Club besuchte, war es doch sein erster Auftritt in der noch taufrischen Session bei seiner Muttergesellschaft.
„Das ist einfach traumhaft“, sagte Prinz Bernhard I und überraschte mit seinem höchst individuellen Karnevalssong: Erstmals hatte der Prinz keinen Schlager oder Charthit gecovert, sondern eine eigene närrische Hymne mit Hommage an Münster und Elvis in knalligen Rhythmen komponieren lassen. Als Bonbon obendrauf war die Zugabe Bernds eine neue Version des Freudenthal-Liedes mit aufgepepptem Text zu münsterischen Themen. Beifall ohne Ende schallte dem Prinzen mitsamt seinen Adjutanten Thomas Straßburg und Jan Homann entgegen. „Wir haben über 46 Mikrofone kalt gelegt, weil du die noch alle heißreden und singen wirst“, scherzte Jan Homann, der als Freudenthal-Präsident gleich in doppelter Funktion auf der Bühne stand.
Kurzweilig war das Programm der ersten Sitzung der Session mit einer spritzigen Mischung aus Comedy, Tanz und hoheitlichem Besuch. Tänzerisch gaben die Aaseenixen der Narrenzunft Aasee ihren Einstand auf der Bühne. Gekleidet in glitzerndem Herbstlaub appellierten die Mädels mit tänzerischer Dynamik, die Wälder zu schützen. Später folgte das 1. Münstersche Amazonentanzkorps der KG Die Schlossgeister. In smaragdgrünen Kostümen formierten sich die Tänzerinnen zu immer neuen kreativen und flotten Aufstellungen zu fetziger Musik.
Die ganze Bühne putzte später Agnes Kasulke. Die kernige Putzfrau mit dem dicken Hintern hatte derbe Sprüche drauf, die den Freudenthalern einiges an Lachmuskeltraining abforderten. „Es ist Herbst, alles fällt, nur der Blatter nicht, das muss man auf Herz und Niersbach prüfen, ohne Netzer und doppelten Boden“, grinste die freche Putze. Höchst aktuelle Themen mit Sarkasmus auf den Punkt gebracht zeichneten den authentisch-launigen Humorauftritt von Kasulke aus. „WLAN-Verbot funktioniert heute besser als Stubenarrest“, gab die Reinigungskraft mit dem bunten Kopftuch zu bedenken. Ihr Mann Erwin habe jetzt sogar das neue iPhone 6. „Das ist ihm viel zu groß in der Hose, aber das verstehe ich, das ist mein Mann nicht gewohnt“, unkte die Kittelträgerin zotig, geriet dabei aber nie unter die Gürtellinie. Wenn ihr Mann pupse, dann käme man sich vor, wie bei VW. „Wegen der Abgaswerte“.
Gesangstechnisch hatte Stand-Up-Comedian Ben Svensmann die Karnevalisten eingestimmt. Der aus dem Quatsch-Comedy-Club bekannte Spaßmacher unkte mit Gitarre und humorvollen Anekdoten durch seinen Auftirtt. „Ich habe nur 20 Minuten mit euch, Lothar Matthäus würde das Ehe nennen“, so Svensmann. Als gebürtiger Osnabrücker stimmte er wagemutig das SC-Preußen-Münster-Lied an und machte sich so eine Menge Freunde im Saal. Freunde, die Präsident Jan Homann in der 183. Session der Freudenthaler besonders hervorhob. „Ohne Freunde geht es nicht“.
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