Gesangswettbewerb „Unsere Stimme NRW“ geht in die Endrunde

Steffi Stephan betont immer wieder das pädagogisch Wertvolle an Musik. (Foto: th)
Musiker Steffi Stephan betont immer wieder das pädagogisch Wertvolle an Musik. (Foto: th)

36 Grundschulen und über insgesamt 5.000 Kinder wollen es wissen: Welche ist die beste Schule im ganzen Bundesland? Dafür treten sie in einem Gesangswettbewerb an, und zwar im ersten seiner Art. Die kreativen Köpfe um die „Minimusiker“ Till Backhaus und Lars Lütke-Lefert haben zusammen mit dem Kindermusiker herrH ein Lied aufgenommen, „Unsere Stimme“. Der Gedanke, dass ein- und dasselbe Lied nie gleich klingt, war ausschlaggebend dafür, einen Songcontest der besonderen Art ins Leben zu rufen, für den als Jury namhafte Größen aus der Musikbranche wie Steffi Stephan (Udo Lindenberg Band, „Jovel“), Jan Löchel („Voice of Germany“) und Kinderliedermacher Reinhard Horn gewonnen werden konnten. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt, denn das Lied „Unsere Stimme“ kann mit Rap, eigenen Strophen, Tanz oder Soloeinlagen völlig individuell gestaltet werden. Und die bereits aufgenommenen Versionen bilden eine Vielfalt ab, die die Musiker begeistert: „Musik ist eine bestimmte Form von Magie“, so Steffi Stephan.

Als Hauptgewinn winkt ein Mitmachkonzert für die ganze Schule mit Kindermusiker herrH. Auf die Frage, welche Kriterien denn anschließend bei der Bewertung eine Rolle spielen, wollen die Jurymitglieder sich nicht festlegen. Zumal es eben neben den technisch perfekten Musikern in der Branche auch immer wieder solche seien, die vielleicht an einem „halbverstimmten Klavier“ musizierten, aber dennoch das gewisse Etwas haben, so Jan Löchel. Und wie zum Beweis zückt er sein Handy und spielt ein Video mit seinem 2,5-jährigen Sohn ab, der mit exakt einem Ton unverkennbar „In der Weihnachtsbäckerei“ performt.

Frühkindliche Musikförderung auch im Hause Löchel. (Foto: th)
Der Beweis: Frühkindliche Musikförderung auch im Hause Löchel (Bildmitte). (Foto: th)

Es sind Momente wie diese, aber auch wenn Backhaus und Lütke-Lefert von ihren bisherigen Erfahrungen an den Schulen berichten, die zeigen, dass sie mit ganzem Herzen bei der Sache sind: Lehrer, die zunächst skeptisch waren, aber anschließend auf die Musiker zukamen und meinten: „Mensch, das war echt cool, was ihr da gemacht habt.“ Auch Löchel weiß aus eigener Erfahrung, dass Musik oftmals eine Initialzündung ist und dabei helfen kann, dass Kinder aus sich herausgehen. Obwohl es sich bei dem Projekt um eine Idee Münsteraner Künstler handelt, tritt keine Schule aus Münster selbst an. Jan Löchel dazu trocken: „Manchmal klappen Dinge im zweiten Anlauf. Die Beatles wurden vorher auch abgelehnt!“

Bis Ende Februar laufen noch die Aufzeichnungen an den Schulen und dann kann bis Mitte März online darüber abgestimmt werden, welche Schule mit ihrer Darbietung am überzeugendsten ist. Der Wettbewerb ist als jährliche Veranstaltung geplant und für den 2. Wettbewerb werden die Minimusiker bereits nach den Sommerferien die Schulen wieder anschreiben. Vielleicht wird dann beim nächsten Mal auch Münster vertreten sein.

 

(Titelbild: PR)

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