Wie so viele vergleichbare Veranstaltungen dieser Art wurde auch die Sitzung des Diözesanrates des Bistums Münster gestern digital durchgeführt. In diesem obersten synodalen Mitwirkungsgremium des Bistums kommen normalerweise vier Mal im Jahr Menschen aus vielen Feldern kirchlicher Arbeit zusammen, um sich mit dem Bischof zu beraten und an zentralen Entscheidungen des Bistums mitzuwirken.
Einen Schwerpunkt bildete laut Pressemeldung des Bistums neben der Frage, ob unter der aktuellen Corona-Schutzverordnung wieder Gottesdienste gefeiert werden können, die schwierige „gegenwärtige Situation der Kirche in Deutschland“. Ohne es dabei direkt anzusprechen, sind die Missbrauchsskandale vergangener Jahrzehnte gemeint und wie sie von der Kirche aufgearbeitet werden. Denn dafür wurde vor einigen Jahren der „Synodale Weg“ als Gesprächsformat innerhalb der Katholischen Kirche eingeführt.
„Am Ende des Synodalen Weges wird die katholische Kirche in Deutschland nicht aufstehen wie Phönix aus der Asche. Es ist noch ein schwieriger Weg, aber wir sind auf dem Weg einer inneren Erneuerung im Blick auf Haltung und Struktur,“ das hat der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, am 5. März in Münster betont. Bischof Genn gab auf der Sitzung des Diözesanrates des Bistums einen Zwischenbericht zum aktuellen Stand des Synodalen Weges. Dieser dient der gemeinsamen Suche nach Antworten auf die gegenwärtige Situation der Kirche in Deutschland und fragt nach Schritten zur Stärkung des christlichen Zeugnisses. Der Synodale Weg wird von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken getragen.
Bischof Genn machte deutlich, dass die Corona-Pandemie auch die Beratungen auf dem Synodalen Weg beeinflusst habe. Er hoffe, dass die nächste Synodalversammlung im Herbst in Präsenz stattfinden könne, denn es brauche unbedingt auch die persönliche Begegnung. Zwischenzeitlich werde in den Foren, in denen verschiedene Themen besprochen werden, intensiv weitergearbeitet. Dabei sei es wichtig, „aufeinander zu hören und die Meinung des anderen zu retten“, betonte Bischof Genn.
Weiteres Thema war die aktuelle Corona-Situation. Generalvikar Dr. Klaus Winterkamp informierte darüber, dass auch nach der aktuellen Corona-Schutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen vom 5. März Gottesdienste weiter unter Auflagen mit Gläubigen in Präsenz gefeiert werden könnten. Diese Regelungen würden voraussichtlich auch für die Feier von Gottesdiensten in der Karwoche und an Ostern gelten. Letztlich liege die Verantwortung, in welcher Form die Gottesdienste gefeiert werden – immer unter Beachtung der Auflagen –, in den Pfarreien vor Ort.
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